08.04.2022Fachbeitrag
Zweiradsicherheit und mögliche Sicherheitsmaßnahmen
Jörg Kubitzki
In einer aktuellen Verkehrssicherheitsstudie widmet sich die Allianz den neuralgischen Konfliktfeldern des Zweiradverkehrs. Gegenstand der Studie ist das Unfall-Lagebild aller motorisierten und nicht motorisierten Räderklassen. Nach internationaler Forschung fühlen sich Fahrrad- und Scooternutzer umso sicherer, je getrennter sie vom Autoverkehr unterwegs sind und nehmen dafür auch eine regelwidrige Bürgersteignutzung in Kauf. Unfälle zwischen Fußgängern und Fahrradfahrern nahmen nach einer Berechnung des AZT in den vergangenen zehn Jahren um 25 % zu. In den letzten zehn Jahren erhöhte sich auch die Anzahl der Fahrrad-Fahrrad-Unfälle erheblich (+ 63 %). Das Gros der Pkw-Fahrrad-Kollisionen ereignet sich beim Abbiegen, Einbiegen und Kreuzen. In Kreuzungskonflikten offenbart sich die trügerische Sicherheit auf Radwegen. Die Beeinflussung der Annäherungsgeschwindigkeiten der Parteien, die Förderung des frühzeitigen gegenseitigen Erkennens, auch durch spezifische Ankündigung oder bauliche Anpassung, müssen deutlich mehr Priorität haben. Zweiradunfälle sind vielfältig begründet und lassen sich durch scheinbar einfache Patentrezepte nicht lösen. Viele Maßnahmen müssen sich daran messen lassen, wie sorgfältig sie auf ihren Nutzen für die Senkung des Schadengeschehens bei allen Verkehrsteilnehmern evaluiert sind, und ob sie vermeiden, Verkehrsteilnehmer gegeneinander auszuspielen. Die vollständige Studie ist der Homepage des Allianz Zentrum für Technik zu entnehmen.
Ausgabe, Nr, Seite: VKU 04/2022 S. 130-142
Seitenanzahl: 13
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