Unfallforschung
Virtueller Lebensretter entwickelt
Grazer Unfallforscher haben einem Crashtest-Dummy am Computer menschliche Reaktionen beigebracht.
Das "Kompetenzzentrum – Das virtuelle Fahrzeug" (ViF) in Graz hat einen virtuellen Crashtest-Dummy entwickelt, der wie ein Mensch reagieren soll. "Ein herkömmlicher Dummy ist eine leblose Puppe ohne Reaktion. Bei einem Unfall ist er lediglich Passagier", erklärt ViF-Geschäftsführer Jost Bernasch. Ein Mensch erkenne dagegen sehr oft die Gefahr und lehne sich entsprechend nach hinten oder versuche sich zu schützen. "Das alles passiert in Bruchteilen von Sekunden vor dem Unfall, und wirkt sich natürlich auf die Tests und damit auch auf die Sicherheitssysteme im Fahrzeug aus", so Bernasch.
Die Forscher haben den virtuellen Lebensretter mit Muskeln ausgestattet und bringen ihm menschliche Reaktionen bei, wodurch sie neue Erkenntnisse für die Entwicklung besserer Airbags oder Gurtstraffer gewinnen. Geht es nach den Grazern, soll der Dummy schon in fünf Jahren serienreif und Standard in der Unfallforschung sein.
Dazu arbeitet das ViF, ein gemeinsames Forschungsunternehmen der Technischen Universität Graz, Magna, AVL, Siemens und Joanneum Research, eng mit den deutschen Autoherstellern Daimler, BMW und Audi zusammen. Bei dem Projekt mit an Bord sind auch die Zulieferer Bosch und TRW. (rp)
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(Foto: ViF)
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