Verkehrssicherheit
Ramsauer kritisiert "Kampfradler"
Peter Ramsauer (CSU) beklagt ein zunehmend rücksichtloses Verhalten bei Fahrradfahrern.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) beklagt ein zunehmend rücksichtloses Verhalten bei Fahrradfahrern. "Ich habe zum Beispiel beobachtet, wie Radler unter den Augen von Polizisten rote Ampeln und jede Verkehrsregeln missachten", sagte Ramsauer der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Es gelte, "der Verrohung dieser Kampfradler endlich Einhalt zu gebieten". Konkrete Maßnahmen nannte der Minister nicht, verwies aber auf das Verkehrssicherheitsprogramm seines Hauses und regte eine Wiederbelebung der ARD-Sendung "Der 7. Sinn" an. Eine Helmpflicht will Ramsauer vorerst nicht. Er hoffe auf eine Tragequote von mehr als 50 Prozent, derzeit sind es elf Prozent.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) forderte neben der Einführung eines Fahrradführerscheins für Kinder und Jugendliche eine Kennzeichenpflicht für Fahrradkuriere. "Viele von ihnen rasen und drängeln wie die Verrückten. Man wird außerdem sogar noch beschimpft, wenn man als normaler Radfahrer an einer roten Ampel stehen bleibt", sagte der Vorsitzende Rainer Wendt dem "Berliner Kurier" (Mittwoch). "In Städten wie Berlin reicht es schon lange nicht mehr, sicher den Gehweg auf der anderen Seite zu erreichen. Fast überall lauert dann nämlich ein aggressiver Radfahrer."
Der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, sprach von einem immer größeren Problem. Die Missachtung von Verkehrsregeln sei unter Radfahrern inflationär, an keine Altersgruppe oder soziale Schicht gebunden. "Anzugträger ignorieren rote Ampel ebenso wie Kinder, junge Mütter, Jugendliche und auch ältere Menschen. Die Verkehrspolitik muss die explodierende Zunahme des Fahrradverkehrs ebenso stärker in den Fokus nehmen wie das Verhalten seiner Teilnehmer." (dpa)
Copyright © 2024 VKUonline.de
(Foto: Axel Schmidt/ddp)
Kommentar verfassen