Verkehr
Ministerium lässt grüne Pfeile nur für Radler prüfen
Können Fahrradfahrer in deutschen Städten bald an mehr Ampeln auch bei Rot rechts abbiegen?
Können Fahrradfahrer in deutschen Städten bald an mehr Ampeln auch bei Rot rechts abbiegen? Das Bundesverkehrsministerium lässt prüfen, ob an einzelnen Kreuzungen ein neues Schild sinnvoll sein könnte, das dies speziell für Radler erlaubt. Die Bundesanstalt für Straßenwesen wurde mit einer Untersuchung dazu beauftragt, wie das Ministerium auf eine Frage der Grünen-Fraktion antwortete. Zuerst berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Dienstag) darüber.
Eine generelle Erlaubnis zum Rechtsabbiegen für Radler bei Rot sei aber nicht geplant, erläuterte das Ministerium. Es verwies auf ein internationales Übereinkommen, wonach rotem Licht stets die Bedeutung "Halt" zuzuordnen sei. Nicht möglich sei daher auch ein Durchfahren ohne vorheriges Anhalten. Schon jetzt erlaubt ein Schild mit einem grünen Pfeil an bestimmten Kreuzungen aber das Rechtsabbiegen bei roter Ampel - jedoch nicht allein für Radler, sondern auch für Autos.
Der Grünen-Verkehrspolitiker Matthias Gastel begrüßte die Pläne. "Angesichts anhaltend hoher Unfallzahlen müssen neue Maßnahmen ergriffen werden." Beispiele in Frankreich oder Belgien zeigten aber, dass eine solche Regelung auch ohne vorgeschriebenes Anhalten für Radler möglich sei. "Eine Anhaltepflicht wäre praxisfern und würde den Fluss des Radverkehrs unnötig einschränken." Die Grünen verweisen auch darauf, dass das Rechtsabbiegen mit Fahrrädern weniger gefährlich sei als von Autos und daher niedrigere Hürden benötige. (dpa)
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(Foto: ADFC/Jens Schütte)
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