04.04.2012
   

Umfrage

Kinder kritisieren Fahrverhalten ihrer Eltern

Eltern nehmen einer Befragung von Kindern zufolge ihre Vorbildfunktion am Lenkrad nur unzureichend wahr.

Eltern nehmen ihre Vorbildfunktion am Lenkrad offenbar nur unzureichend wahr. Laut einer aktuellen Umfrage unter 500 Kindern im Alter von vier bis 16 Jahren, die das Marktforschungsunternehmen One-Poll im Auftrag von Continental in Verbindung mit der Verkehrswachtstiftung Niedersachsen durchgeführt hat, schimpfen 75 Prozent der Erziehungsberechtigten im Auto, 54 Prozent schreien und 41 Prozent streiten sich in Anwesenheit ihrer Kinder. 20 Prozent der Eltern telefonieren sogar mit dem Handy während der Fahrt, 45 Prozent der Eltern wird vom Nachwuchs mangelnde Konzentration am Steuer attestiert.

98 Prozent der befragten Kinder mögen zwar im Großen und Ganzen den Fahrstil der Eltern, dennoch schämt sich jedes zehnte Kind manchmal für die Fahrweise. Immerhin 17 Prozent geben an, angesichts der Fahrweise der Eltern bereits Angst gehabt zu haben. Obwohl die Mehrheit (73 Prozent) der befragten Kinder angeben, dass ihr Vater für gewöhnlich schneller fahre als die Mutter und mehr als ein Drittel der Kinder (37 Prozent) das Fahrverhalten des Vaters sogar als rüpelhaft einstuft, präferieren Kinder den väterlichen Fahrstil (49 Prozent).

"Unser Ziel 'Zero Accidents' können wir nur erreichen, wenn innovative Sicherheitstechnologien heute und auch morgen auf vernünftige Fahrer treffen. Deshalb ist es sehr wichtig, Eltern stärker zu sensibilisieren", sagte Continental-Vorstand Ralf Cramer. "Das Ergebnis dieser Studie sollte alle Eltern sehr nachdenklich machen, denn die verkehrsbezogenen Einstellungen und Verhaltensweisen in der Familie beeinflussen nicht nur das zukünftige Fahrverhalten ihrer Kinder sondern auch deren Unfallrisiko."

Je häufiger Eltern in Verkehrsunfälle verwickelt seien, desto öfter verunglücken ihre Kinder. Und für Kinder von Eltern, mit drei oder mehr Delikten, liege die Wahrscheinlichkeit, wegen regelwidrigen Verhaltens im Straßenverkehr auffällig zu werden, um 38 Prozent höher als bei Kindern von Eltern mit einer "weißen Weste", so Cramer. Die Verkehrswachtstiftung Niedersachsen will deshalb das Ergebnis der Studie zum Anlass nehmen, um neue Anspracheformen für die Präventionsarbeit mit Eltern zu entwickeln. (se)


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