Technischen Universität Clausthal
App warnt vor Falschfahrern
Der Alarm vor Falschfahrern könnte bald via App auf Handys gesendet werden.
Die gute alte Notrufsäule an der Autobahn könnte im Zeitalter von Smartphone und Internet bald wieder zu neuem Ruhm gelangen. Wissenschaftler der Technischen Universität Clausthal arbeiten derzeit an einem System, Verkehrsteilnehmer schneller als bisher vor einem Falschfahrer zu warnen. Dabei übernimmt die Notrufsäule als Standpunkt für die Hardware einer neuen Technologie eine tragende Rolle. Da die orangefarbenen Säulen entlang der Autobahnen in einem geringen Abstand von nur zwei Kilometern platziert sind, könnten sie künftig die Knotenpunkte für ein neues Warnnetz bilden. Der Alarm wird dabei via App auf die Handys gesendet.
Diese neue Falschfahrer-App kann nach Darstellung der TU Clausthal Leben retten, da die Zeit bis zur Warnung durch den Verkehrsfunk mit der sogenannten Car2x-Technologie verkürzt wird. Gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner, dem Braunschweiger Unternehmen c4c Engineering GmbH, stellen der Lehrbereich Software Systems Engineering der TU Clausthal den Prototyp dieses Systems vom 10. bis 14. März auf der CeBIT in Hannover vor.
Mit Hilfe der Technik in den Notrufsäulen werden die Positionsdaten, die die Fahrzeuge ständig über ein Handy übermitteln, gesammelt und ausgewertet. Erkennt das computergestützte System, dass ein Auto in falscher Richtung unterwegs ist, klingelt und blinkt binnen einer Sekunde das Handy in den Fahrzeugen der Umgebung sowie beim Falschfahrer. Alle sind gewarnt und können die Geschwindigkeit drosseln, um Unfälle zu vermeiden.
Bisher läuft die Warnung vor sogenannten Geisterfahrern nach wie vor über Radio. Bei der Meldekette gehen aber oft wertvolle Minuten verloren. Mit der neuen Technologie könne das Risiko von Zusammenstößen stark verringert werden. Derzeit gibt es laut TU Clausthal jährlich rund 1.800 Verkehrsmeldungen zu Falschfahrten auf Autobahnen. Kommt es zum Unfall, sind die Folgen nicht selten verheerend. Bei fast jeder sechsten Kollision gäbe es einen Toten, heißt es in einem Bericht des Bundesverkehrsministeriums. (mid/ari)
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