Sicherheit von Kreuzungen für Radfahrer
Verbesserungspotenzial in Großstädten
Hier ein Beispiel für eine gute Lösung mit Pollern, die eine stets gute Sicht abbiegender Autofahrer auf den Radweg gewährleisten.
Für Radfahrer gelten Ausfahrten und Kreuzungen als gefährliche Verkehrsbereiche, an denen es vergleichsweise häufig zu Zusammenstößen mit Autos kommt. Der Automobilclub ADAC hat deshalb in zehn deutschen Städten auf insgesamt 120 Testrouten untersucht, wie es an diesen neuralgischen Punkten um die Sicherheit für Biker steht. Dabei konnten zwar alle Städte im Gesamtergebnis sehr gute bis ausreichende Noten einfahren, allerdings wurde fast jede achte Route "mangelhaft" oder schlechter bewertet.
Einzige Stadt mit einer sehr guten Gesamtbenotung war Kiel, wo alle Strecken ein "gut" oder "sehr gut" erhielten. Mit einem Anteil von 17 beziehungsweise 20 Prozent nur "ausreichend" benoteter Routen landeten auf den weiteren Rängen Hannover und Saarbrücken. Im eigentlich als fahrradfreundlich gelobten Bremen wurden hingegen 62 Prozent der Testrouten als "ausreichend" und acht Prozent als sogar "sehr mangelhaft" getadelt. Bremen landete mit einem "ausreichend" als Gesamtnote auf den hinteren Rängen.
Als typische Mängel haben die Tester fehlende Radwegmarkierungen, die Abwesenheit von Mittelinseln, den Autos Vorfahrt suggerierende Fahrbahnbeläge bei Einfahrten oder eingeschränkte Möglichkeiten der Einsicht für Autofahrer moniert. Auch zu weit von der Straße abgesetzte Radwege, bei denen Autofahrer abbiegende Radler erst spät sehen, wurden kritisiert.
Um für mehr Sicherheit zu sorgen, rät der Automobilclub grundsätzlich zu mehr Investitionen in die Fahrradinfrastruktur. Als praktische Empfehlungen aus den Testerfahrungen wird zudem zu auffälligeren Farbmarkierungen sowie der Aufstellung von Pollern im Kreuzungsbereichen geraten, um ein Zuparken zu verhindern. Hilfreich ist auch die Aufpflasterung von Radwegen bei Einmündungen, um die Vorfahrt der Radfahrer zu verdeutlichen. Außerdem empfiehlt der Club ein näheres Heranführen von Radwegen an die Fahrbahn in Kreuzungsbereichen sowie eine Platzierung von Radweg-Haltelinien mindestens drei Meter vor den Haltelinien der Autos. (SP-X)
An dieser Kreuzung monierte der ADAC die kaum mehr sichtbaren Markierungen für den Radweg.
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(Foto: ADAC)
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