29.04.2015Fachbeitrag
Neue Entwicklungen an Front und Heck aktueller Fahrzeuge
Raphael Murri, Bernhard Gerster, Bruno Soltermann, Markus H. Muser, Thomas Eichholzer, Thomas Keusch, Luciano Martelozo
Durch das DTC Dynamic Test Center in Vauffelin, Schweiz, wurden in den letzten zehn Jahren über Hundert Heck-Auffahrkollisionen im niedrigen Geschwindigkeitsbereich durchgeführt. Anhand der Crashtests konnte eine Vielzahl
neuer Fahrzeuge bezüglich neuer Materialien, Besonderheiten und der Interaktion mit einem anderen Fahrzeug untersucht werden. Dabei hat sich gezeigt, dass in Front- und Heckstrukturen die Materialvielfalt zunimmt. Generell hat auch die Struktursteifigkeit zugenommen, wobei die Fahrzeugfronten für den Fußgängerschutz eine weiche Zone vorgelagert haben. Teilweise werden Strukturen gezielt asymmetrisch für Normcrashtest ausgelegt. Mit der zunehmenden Steifigkeit, insbesondere der Heckstrukturen, nimmt das Risiko einer Airbag- und Gurtstrafferauslösung auch im niedrigen Geschwindigkeitsbereich zu. Die Unfallanalyse moderner Fahrzeuge ohne Kenntnis der Strukturen, und wie diese miteinander interagieren, wird zunehmend zur Herausforderung. In der Crashserie 2013 wurden bei zwölf Crashtests auch die Bremsdrücke während des Crashverlaufs aufgezeichnet. Das ABS hat hier bei fünf Fahrzeugen während der Kollision die Bremse gelöst, sodass in der Folge das v am gestoßenen Fahrzeug erhöht wurde. Zehn der zwölf Fahrzeuge hatten nach der Kollision während 0,3 s bis 1,3 s die Bremse teilweise oder vollständig gelöst. Bei drei Fahrzeugen war die Bremse komplett gelöst und damit ein hohes Risiko für eine Sekundärkollision
Ausgabe, Nr, Seite: VKU 5/2015. S. 178-185.
Seitenanzahl: 8 Seiten
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