TÜV Bus-Report 2011
Jeder siebte Bus bekommt keine Plakette
55,5 Prozent der zur Hauptuntersuchung vorgeführten Linien- und Reisebusse waren mängelfrei.
Fast die Hälfte der Busse in Deutschland fällt bei der Hauptuntersuchung mit Mängeln auf. An jedem siebten Fahrzeug wurden erhebliche Mängel festgestellt. Dies geht aus dem TÜV Bus-Report 2011 hervor. Die Quote der erheblichen Mängel aller Linien- und Reisebusse beträgt demnach 13,8 Prozent. Geringe Mängel stellten die TÜV-Experten an 30,5 Prozent aller Fahrzeuge fest, mängelfrei waren 55,5 Prozent, 0,2 Prozent der vorgeführten Busse wurden als "verkehrsunsicher" stillgelegt.
Für den TÜV-Busreport werteten die Experten rund 50.000 Hauptuntersuchungen von Reise- und Linienbussen aus. Für Fahrzeuge zur Personenbeförderungen ab acht Sitzplätze ist sie im jährlichen Rhythmus vorgeschrieben. Die Erhebung dieser Datenbasis ist neutral und objektiv, sie stützt sich auf den amtlichen Prüfkatalog der Hauptuntersuchung, in der vom Gesetzgeber über 130 einzelne Prüfpunkte vorgeschrieben sind.
Besonders häufig stellten die TÜV-Experten Mängel an der Beleuchtung fest. Über alle Altersgruppen waren im Durchschnitt 19,4 Prozent der geprüften Busse betroffen. Es folgten mit großem Abstand Mängel an Motor und Antrieb (5,2 Prozent), an der Vorder- und Hinterachse (5,0 Prozent) und Korrosion an tragenden Teilen (4,9 Prozent). Die Bremswirkung war bei 4,0 Prozent aller Busse eingeschränkt, bei 2,6 Prozent stellte der TÜV ein zu großes Lenkungsspiel fest.
Der TÜV empfiehlt den Busunternehmen, insbesondere bei älteren Fahrzeugen notwendige Instandhaltungsarbeiten rechtzeitig vorzunehmen. Beleuchtungsmängel ließen sich mit einfachsten Mitteln feststellen und oftmals auch beheben. Besonders sorgfältig und regelmäßig sollten ältere Busse gewartet werden. Bei zwanzigjährigen Bussen stellten die TÜV-Experten eine Quote von 26,9 Prozent erheblicher Mängel fest.
Jährlich 5,5 Milliarden Passagiere
"Rein statistisch ist der Bus eines der sichersten Verkehrsmittel überhaupt", betonte Klaus Brüggemann, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbandes der TÜV. Für die rund 5,5 Milliarden Fahrgäste, die in Deutschland jährlich mit dem Bus fahren, müsse die Sicherheit an erster Stelle stehen. Erfreulich sei daher der hohe Anteil an mängelfreien Fahrzeugen. Allerdings sei jeder Bus, der mit technischen Mängeln am Straßenverkehr teilnehme, einer zu viel. Neben dem technischen Zustand der Fahrzeuge hätten auch die Betriebsabläufe in einem Busunternehmen und die Qualifikation der Fahrer einen entscheidenden Einfluss auf die Sicherheit. (ng)
Statistiken aus dem aktuellen Busreport finden Sie unter "Dateidownload" in der Infobox.
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