EuroNCAP
Fünf Sterne für den Fußgängerschutz
Volvo zählt zu den Pionieren der Fußgängererkennung
Bei den Crashtests von EuroNCAP spielt der Fußgängerschutz künftig eine größere Rolle. Ab 2016 nimmt die Organisation auch Notbremsassistenten mit Personenerkennung in den Anforderungskatalog für ihre Fahrzeugbewertungen auf. Die prestigeträchtigen fünf Sterne im Crashtest wird es dann für neue Pkw nur noch geben, wenn die Technik serienmäßig vorhanden ist oder im betreffenden Modell zumindest eine ausreichend große Marktdurchdringung erreicht. Parallel will EuroNCAP die Systeme unterschiedlicher Hersteller auf ihre Funktionsweise testen und bewerten; die Ergebnisse sollen im Internet veröffentlicht werden.
Konventionelle Notbremsassistenten zählen schon seit 2014 zur Bedingung für die Fünf-Sterne-Wertung, seit 2015 müssen sie nicht nur in der Stadt, sondern auch bei Landstraßentempo funktionieren. Radar-, Lidar- oder Kamerasensoren erkennen dabei einen drohenden Auffahrunfall und warnen den Fahrer optisch oder akustisch. Reicht das nicht aus, können sie auch autonom eine Notbremsung einleiten, um die Unfallfolgen abzumildern. Die meisten Systeme – vor allem die preisgünstigeren – sind aber nur in der Lage, andere Autos oder ähnliche Hindernisse zu erkennen.
Zusätzlich zu unbelebten Objekten auch Fußgänger registrieren – das können bislang vor allem teurere Modelle. Im Angebot haben die Technik unter anderem Modelle von Audi, BMW, Ford, Lexus, Mini, Toyota und Volvo. In der Regel kommt beim Assistenzsystem eine Kamera zum Einsatz, die den Bereich vor dem Fahrzeug auf Personen überprüft. Dabei wird das Videobild mit zehntausend menschlichen Silhouetten abgeglichen, die im System gespeichert sind. An ihre Grenzen kommt die Technik jedoch bei Dunkelheit und Regen – dann sieht die Kamera häufig nicht mehr genug für ein eindeutiges Erkennen.
Dass der Notbremsassistent mit Fußgängerkennung für die Bestwertung obligatorisch wird, macht es vor allem für Kleinst- und Kleinwagen künftig noch schwerer, fünf Sterne zu erhalten. Zwar sind die neuen Assistenzsysteme auch für die kleinen Klassen zu haben, da die Kundschaft aber sehr preissensibel ist, kommen sie als Serienausstattung kaum in Frage. Und auch als Optionsausstattung werden Notbremsassistent und Co. es in der Regel schwer haben, die geforderte Marktdurchdringung zu erreichen. (sp-x)
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(Foto: Volvo)
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