"EuroFOT"
Feldversuch belegt Effizienz von Fahrerassistenzsystemen
Die "EuroFOT"-Studie analysiert Fahrverhalten im Straßenverkehr
In Brüssel wurden am Dienstag die Ergebnisse des "EuroFOT" (European Field Operational Test) präsentiert: Die groß angelegte europäische Forschungsinitiative hat nachgewiesen, dass eine höhere Ausstattungsrate mit Fahrerassistenzsystemen helfen würde, Unfälle zu vermeiden.
In der EU ist falsches Fahrerverhalten Ursache von über 90 Prozent aller Verkehrsunfälle. Laut den nun vorliegenden Ergebnissen könnten durch eine stärkere Verbreitung von sogenannten Fahrerassistenzsystemen eine Vielzahl vermieden und so bis zu 1,2 Milliarden Euro volkswirtschaftliche Kosten pro Jahr gespart werden. Eine Ausweitung auf schwere Nutzfahrzeuge brächte weitere 180 Millionen Euro jährlich.
Der Feldversuch bescheinigte unter anderem dem Autobauer Volvo die Wirksamkeit des aktiven Geschwindigkeits- und Abstandsregelsystems sowie des Notbremsassistenten. Wie der Hersteller mitteilte, sinkt das Risiko für Fahrer und Insassen, in einen Auffahrunfall auf der Autobahn verwickelt zu werden, damit um 42 Prozent. Volkswagen gab als Ziel aus, Fahrerassistenzsysteme, die bislang nur der Oberklasse vorbehalten waren, künftig auch in Volumenmodellen anbieten zu wollen. Diese Strategie soll durch die Markteinführung des modularen Querbaukasten verstärkt umgesetzt werden, hieß es.
Bei "EuroFOT" handelt es sich um einen Feldversuch, der von der Europäischen Kommission finanziert wird. Ziel des Projektes ist es, den Einfluss der Fahrer-Assistenzsysteme auf Sicherheit und Umwelt zu bewerten. Dabei arbeiten 28 Organisationen – u.a. Fahrzeughersteller, Automobilzulieferer, Universitäten und Forschungsinstitute – zusammen. An dem Flottentest haben über tausend Pkw und Nutzfahrzeuge teilgenommen. Insgesamt wurden rund 35 Millionen Kilometer zurückgelegt. Volkswagen hat das Projekt dabei mit 38 Passat, Passat Variant und Volkswagen CC unterstützt.
Für Volvo legten 263 Fahrer legten mit 100 Fahrzeugen der Baureihen V70 und XC70 drei Millionen Testkilometer zurück. Alle Modelle waren mit Zusatzkameras und Sensoren ausgerüstet, die 18 Monate lang jede einzelne Sekunde der Fahrten und damit auch die kleinsten Zwischenfälle registrierten. Das aktive Geschwindigkeits- und Abstandsregelsystem wurde auf mehr als 51 Prozent der zurückgelegten Autobahnstrecken genutzt. 80 Prozent der Fahrer betonten, dass die Fahrt dadurch entspannter und komfortabler wurde. 94 Prozent fühlten sich dadurch sicherer. Beim Notbremsassistenten sprachen 70 Prozent der Befragten von einer Erhöhung der Sicherheit. (se)
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(Foto: Volvo)
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