Entschärfung gefährlicher Landstraßen
Buschwerk als Lebensretter
Eine Umgestaltung der Verkehrsräume in ländlichen Regionen und die Entschärfung der dort typischen Gefahrenpotenziale könnte die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle senken.
Die Prüfgesellschaft Dekra weist im Rahmen ihres jüngst veröffentlichten Verkehrssicherheitsreports 2024 darauf hin, dass eine Umgestaltung der Verkehrsräume in ländlichen Regionen und die Entschärfung der dort typischen Gefahrenpotenziale die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle senken kann. Kurven, unübersichtliche Streckenabschnitte oder straßenbegleitende Bäume stellen demnach besondere Gefahren dar, die es zu entschärfen gilt.
Als gelungenes Beispiel für eine unfallvermeidende Umgestaltung nennt die Dekra so genannte 2+1-Straßen, wie sie beispielsweise in Schweden üblich sind. Dort bieten Landstraßen in beiden Fahrtrichtungen immer wieder abwechselnd zweispurige Abschnitte, auf denen Fahrzeuge gefahrlos überholen können, weil sie nicht die Gegenfahrbahn benutzen. Die Zahl der Unfälle mit Toten und Schwerverletzten ist in dem skandinavischen Land auf den so ausgebauten Strecken um 50 bis 80 Prozent zurückgegangen. Überholverbote werden zudem besser akzeptiert.
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Weiteres Potenzial zur Gefahrenminderung auf Landstraßen bietet die Gestaltung der Straßenseitenräume. Stehen Bäume oder Masten in Fahrbahnnähe, sollten diese durch wirksame Schutzeinrichtungen gesichert oder die Hindernisse entfernt werden. Wo dies nicht möglich ist, empfiehlt die Dekra strengere Geschwindigkeitsbegrenzungen. Bei Neupflanzungen sollten Bäume zudem in ausreichendem Abstand zur Straße gepflanzt oder durch Sträucher und Büsche ersetzt werden. Crashtests haben gezeigt, dass die Belastung der Fahrzeuginsassen beim Aufprall auf Büsche achtmal geringer ist als bei Bäumen.
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(Foto: SP-X)
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