E-Roller-Unfälle
Allianz fordert Klarheit
Die Allianz fordert Klarheit über E-Roller-Unfälle.
Europas größter Versicherer mischt sich in die Diskussion über die Gefahren von Elektro-Tretrollern ein: Die Polizei sollte Unfälle mit E-Scootern deutschlandweit als eigene Kategorie in ihre Statistiken aufnehmen, fordert das Unternehmen in einer Stellungnahme. "Nur so können die Sicherheitsexperten von Beginn an Fehlentwicklungen und typische Unfallmuster erkennen und frühzeitig Gegenmaßnahmen empfehlen", schreiben die Experten des Versicherers.
"Die Unfallforscher der Allianz gehen von einem Anstieg der Unfallzahlen aus, sowohl bei Kollisionsunfällen als auch bei Alleinunfällen." Für Versicherer sind die Unfallzahlen auch wegen der Risikoabschätzung von Bedeutung.
Die E-Scooter heißen im Behördendeutsch "Elektrokleinstfahrzeug mit Lenkstange" und sind seit Mitte Juni im Straßenverkehr erlaubt. Offizielle Unfallzahlen gebe es noch nicht, sagte ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums. Der Grund: Die Unfallstatistik wird immer mit mehreren Wochen Verzögerung erstellt. Wer nach einem Verkehrsunfall im Folgemonat stirbt, zählt noch als Verkehrstoter. Deswegen liegt die Juni-Unfallbilanz erst im August vor.
"Wie schon beim Pedelec zu beobachten, sind die Benutzer völlig ungeübt mit dem neuen Gefährt und seinen fahrdynamischen Eigenschaften", heißt es bei der Allianz. Eine detaillierte Studie zu den E-Rollern hat die Verkehrsbehörde von Portland im US-Bundesstaat Oregon verfasst: Während einer viermonatigen Testphase 2018 gab es in Portland 176 E-Scooter-Fahrer, die nach schweren Unfällen in den Notaufnahmen der örtlichen Krankenhäuser behandelt werden mussten. Leichtere Unfälle wurden nicht ausgewertet. Zugelassen waren insgesamt 2.000 E-Roller. (dpa)
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(Foto: picture alliance/Christoph Soeder/dpa)
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