08.02.2019Fachbeitrag
Die räumliche Vermeidbarkeitsbetrachtung im Wandel der Zeit Teil 1
Hannes Sappl
War es bisher zumindest möglich die Bremsausgangsgeschwindigkeit beweissicher darzustellen, bedarf es beim Unfall ohne Spurzeichnung bereits dafür mehrerer Annahmen. Auch die Wahl der Signalposition sowie der zugebilligten Reaktionszeit beruht auf Annahmen, deren Festlegung teilweise in den rechtlichen Bereich fällt. Dabei müssen die meisten Annahmen dem Prinzip "in dubio pro reo" entsprechend stets großzügig getroffen werden. Dieser Umstand bringt Vermeidbarkeitsbetrachtungen aufgrund nicht beweissicher darstellbarer Parameter in der Pre-Crash-Phase leichter zum Erliegen, als beim Unfall mit Spurzeichnung. Um diesem Umstand zu entgegnen, bedarf es neuer Verfahren beziehungsweise der Etablierung einer neuen Denkweise beim Aufbau von Vermeidbarkeitsanalysen, die sich jedoch nicht im Konflikt mit der ständigen Rechtsprechung befinden dürfen. Ziel dieser Untersuchung, die im Rahmen einer Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Master of Engineering erstellt wurde, war einen solches Verfahren zu entwickeln sowie dessen Auswirkungen auf die Vermeidbarkeitsbetrachtung zu untersuchen, um einen teilweisen Rückgewinn der verlorengegangenen Beweissicherheit beim Unfall ohne Spurzeichnung zu ermöglichen.
Ausgabe, Nr, Seite: VKU 02/2019 S. 70-77
Seitenanzahl: 8
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