ADAC-Untersuchung
Lkw-Abbiegeassistenten halten künftigen EU-Vorgaben nicht stand
Dem ADAC zufolge sterben im Schnitt jährlich 28 Radfahrer, weil sie von Lastwagenfahrern im toten Winkeln übersehen werden.
Der ADAC bemängelt die derzeit verfügbaren Abbiegeassistenten für Lastwagen - sie erfüllten nicht die voraussichtlich ab 2022 geltenden EU-Anforderungen. Die Systeme hätten vor allem dann Probleme, wenn Radfahrer hinter parkenden Autos oder anderen Hindernissen anrollten, teilte der Club am Donnerstag mit. Der ADAC hatte demnach vier führende Assistenten sowohl auf einem Testgelände als auch bei Fahrten im normalen Straßenverkehr untersucht.
"Jeder der Assistenten konnte im Test zwar die Vorschriften des Bundesverkehrsministeriums erfüllen", hieß es. Den deutlich anspruchsvolleren Anforderungen auf internationaler Ebene, die voraussichtlich ab 2022 gelten, habe aber kein Testkandidat standgehalten. Der ADAC forderte die Hersteller auf, technisch rasch nachzubessern.
Um den Einbau der Systeme zu beschleunigen, solle der Bund zudem sein Förderprogramm dafür aufstocken, das dieser im laufenden Jahr mit fünf Millionen Euro aufgelegt hatte und das nach kurzer Zeit aufgebraucht war.
Dem ADAC zufolge sterben im Schnitt jährlich 28 Radfahrer, weil sie von Lastwagenfahrern im toten Winkeln übersehen werden. Sensoren könnten für einen besseren Überblick sorgen, verpflichtend sind sie derzeit aber nicht. Die EU-Kommission will eine solche Pflicht ab 2022 für solche und weitere High-Tech-Fahrhilfen in Autos einführen.
Dazu gehören auch Kontrollsysteme, die bei übermäßigem Alkoholkonsum den Start des Autos blockieren. Ende März einigten sich darauf die Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedstaaten in Brüssel. (dpa)
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