Teure Radarsensoren
ADAC beklagt zu hohe Reparaturkosten
Dieser Bagatellunfall verursachte laut ADAC beim Toyota einen Sachsschaden von über 5.000 Euro.
Der ADAC beklagt sich über zu hohe Reparaturkosten nach Unfällen, in die Fahrzeuge mit Radarsystemen verwickelt sind. So habe ein Crashtest, bei dem ein Toyota Avensis mit nur 10 km/h auf einen stehenden Audi Q7 auffuhr, einen Sachschaden beim japanischen Modell von mehr als 5.000 Euro verursacht, teilte der Automobilclub am Dienstag mit. Allein 65 Prozent der Kosten verursache bei diesem Bagatellunfall das getroffene Radarsystem (ACC-Sensor). Zusätzlich fielen Kosten für rund 16 Arbeitsstunden für Mechatroniker und Lackierer an.
Der Sachschaden falle nur dann geringer aus, wenn die Stoßfänger beider Autos auf gleicher Höhe seien, hieß es weiter. "In diesem Fall wären Motorhaube, Kühlergrill, der Kondensator der Klimaanlage, die Schlossträger der beiden Scheinwerfer sowie der Radarsensor des Avensis nicht beschädigt worden. Die Kosten für Ersatzteile lägen deutlich unter 1 000 Euro. Auch der Zeitaufwand für die Reparatur ist dann geringer."
Die Forderung des Clubs: Radarsysteme sollten geschützter verbaut werden. Sei dies nicht möglich, sollte sichergestellt sein, dass die teuren Bauteile durch günstige Reparatursätze instand gesetzt werden können. Um zu verhindert, dass teure Bauteile ohne Notwendigkeit ausgetauscht werden, müssten Werkstätten von den Herstellern geeignete Vorgaben erhalten, um die Funktion der Sensoren zuverlässig zu überprüfen.
Deutliche Preisunterschiede
Ohnehin können Radarsensoren nach Meinung des ADAC günstiger angeboten werden, denn es gebe am Markt deutliche Preisunterschiede: Bei Mercedes sei ein Sensor schon für 464 Euro erhältlich, bei Honda, Jaguar oder Toyota müsse der Besitzer bzw. seine Versicherung schnell über 3.000 Euro ausgeben. Fazit des Clubs: "Um die Weiterentwicklung dieser Sicherheitssysteme nicht zu gefährden, müssen die Kosten für die Sensoren sinken."
Ob man bei Toyota diesem Wunsch entsprechen kann, wird laut einem Sprecher derzeit konzernintern geklärt. Gegenüber asp-Online bestätigte er den genannten Ersatzteilpreis. Ob der Preisunterschied zu Daimler allein auf die unterschiedlich hohe Abnahmemenge im Einkauf beim Zulieferer zurückzuführen ist, konnte er aber auch nicht sagen. Nur etwa zehn Prozent der Kunden lassen sich nach seinen Worten ihren Avensis mit dem Radarsystem ausliefern. (ng)
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(Foto: ADAC)
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