Personen- und Sachschäden
Zahl der Verkehrsunfallopfer weiter rückläufig
Die Zahl der Verkehrsunfallopfer ist weiterhin rückläufig.
Die Zahl der Verkehrsunfallopfer ist weiterhin rückläufig. Das Statistische Bundesamt prognostizierte, dass im Jahr 2010 voraussichtlich 3.700 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen in Deutschland getötet wurden. Auch die Zahl der bei Verkehrsunfällen Verletzten nimmt weiter ab, und zwar auf voraussichtlich 372.000 im Jahr 2010. Dennoch sind weiter große Anstrengungen erforderlich, um die Zahl der Unfallopfer künftig nachhaltig zu reduzieren. In diesem Zusammenhang sind auch die volkswirtschaftlichen Kosten relevant, die durch Straßenverkehrsunfälle verursacht werden. Diese Kosten werden von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) jährlich auf der Grundlage eines Berechnungsmodells ermittelt und veröffentlicht. Das zugrundeliegende Modell aus dem Jahr 1996 wurde mit Bezug auf das Jahr 2005 überarbeitet. Hiermit wurden Veränderungen der wirtschaftlichen Eingangsparameter und die Entwicklung des Wissensstandes zur Bewertung von Unfallschäden berücksichtigt.
Die Ergebnisse für das Jahr 2008 veröffentlichte die BASt in einem Forschungsbericht. Demnach betragen die aktuellen Kostensätze je verunglückter Person für Getötete 1.035.165 Euro, für Schwerverletzte 110.506 Euro und für Leichtverletzte 4.403 Euro. Die Kostensätze für Sachschäden werden je Unfall in Abhängigkeit von der Schwere des Unfalls angegeben. Sie betragen bei Unfällen mit Personenschaden je Unfall mit Getöteten 40.242 Euro, je Unfall mit Schwerverletzten 19.436 Euro und je Unfall mit Leichtverletzten 12.755 Euro. Je schwerwiegendem Unfall mit nur Sachschaden wird mit 19.035 Euro gerechnet und je übrigem Sachschadensunfall (einschließlich Alkoholunfall) mit 5.550 Euro.
Aus den Kostensätzen und den vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen der Unfallopfer und Unfälle ergeben sich die im Bild dargestellten Unfallfolgekosten der Jahre 2005 bis 2008. Demzufolge sind die Unfallfolgekosten von insgesamt 31,5 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf 31,0 Milliarden Euro im Jahr 2009 leicht rückläufig (minus 1,6 Prozent). Die Kosten für Getötete gingen von 5,5 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf 4,6 Milliarden Euro im Jahr 2008 um 16,4 Prozent deutlich zurück, was im Wesentlichen auf den Rückgang der Zahl der Getöteten (2005: 5.361 Getötete, 2008: 4.477 Getötete, Rückgang: 16,5 Prozent) zurückzuführen ist. Weniger stark zurückgegangen sind die Kosten für Schwerverletzte von 8,2 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf 7,8 Milliarden Euro im Jahr 2008 (minus 4,9 Prozent). Die Kosten für Leichtverletzte blieben im betrachteten Zeitraum nahezu konstant (1,6 Milliarden Euro). Auch dies korreliert im Wesentlichen mit der Entwicklung der Zahlen der Unfallopfer. Von 2005 bis 2006 sank die Zahl der Schwerverletzten von 76.952 auf 70.644 (minus 8,1 Prozent). Die Zahl der Leichtverletzten betrug 356.491 im Jahr 2005 und 338.403 im Jahr 2008 entsprechend einem Rückgang um 5,1 Prozent. Steigende Kosten sind bei den Sachschäden gegeben. Diese betrugen 16,3 Milliarden Euro im Jahr 2005 und 17,0 Milliarden Euro im Jahr 2008 (plus 4,3 Prozent).
Die Kurzfassung des Berichtes ist von der Bundesanstalt für Straßenwesen in der Reihe Forschung kompakt Nr. 17/2010 veröffentlicht worden und steht zum Download im Internet unter www.bast.de zur Verfügung. Die Langfassung ist als Heft M208 der BASt-Schriftenreihe Mensch und Sicherheit veröffentlicht worden und kann beim Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Bremerhaven, erworben werden. (VKU)
Entwicklung der volkswirtschaftlichen Kosten als Folge von Unfällen mit Personenschaden und Sachschaden in Deutschland von 2005 bis 2008 (Datenquelle: BASt)
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(Foto: Polizei)
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