Verkehrssicherheit
Verkehrswacht fordert niedrigere Promillegrenze für Radfahrer
Mit einem Vorstoß zu Promillegrenzen will die Deutsche Verkehrswacht Radfahrer besser vor Unfällen schützen.
Die Deutsche Verkehrswacht dringt auf eine deutliche Absenkung der Promillegrenze für Radfahrer. Der Verein verständigte sich auf seiner Jahreshauptversammlung am Samstag in Magdeburg auf das Ziel, den Wert für absolute Fahruntüchtigkeit von derzeit 1,6 Promille auf die für Autofahrer geltenden 1,1 Promille zu senken. Es gebe keine sinnvolle Erklärung, weshalb für Rad- und Autofahrer bislang unterschiedliche Maßstäbe gelten, sagte eine Sprecherin. Die Deutsche Verkehrswacht engagiert sich seit Jahrzehnten für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.
Nach Expertenangaben gehen Verkehrsteilnehmer ab 1,1 Promille deutlich höhere Risiken ein. Die aktuelle Grenze sei deshalb viel zu hoch angesetzt, sagte die Sprecherin. Bislang dürfen Radfahrer im Gegensatz zu Autofahrern bis zu einem Wert von 1,6 Promille Alkohol im Blut straffrei radeln - vorausgesetzt, dass sie weder mit einer unsicheren Fahrweise auffallen noch einen Unfall bauen. Autofahrern drohen dagegen schon ab einem Promillewert von 0,5 ein Bußgeld, Punkte und ein Fahrverbot. Falls sie alkoholbedingte Ausfälle zeigen, gilt dies sogar ab 0,3 Promille. Die absolute Fahruntüchtigkeit gilt für Autofahrer ab einem Wert von 1,1 Promille als erwiesen.
"Nach ausgiebigem Alkoholgenuss Fahrrad zu fahren, ist kein Kavaliersdelikt mehr", sagte die Sprecherin. Der Ruf nach einer niedrigeren Promillegrenze sei auch eine Reaktion auf die gestiegene Zahl verunglückter Radfahrer. "Es geht dabei nicht nur um die eigene Sicherheit, sondern auch um die anderer Verkehrsteilnehmer."
Über das weitere Vorgehen der Verkehrswacht soll nun zunächst in den Landesverbänden weiter beraten werden. Eine Kampagne zu dem Thema sei zunächst nicht geplant. Rund 150 Delegierte aus ganz Deutschland hatten bei dem zweitägigen Treffen über weitere aktuelle Themen wie die Helmpflicht für Radler auf Elektrofahrrädern diskutiert. (dpa)
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(Foto: imago/Rüdiger Wölk)
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