Verkehrskongress
Straße als Raum für alle
Die Idee des "Shared Space" zwischen Autofahrern, Radlern und Fußgängern gewinnt Freunde.
Die Straße gemeinsam nutzen und dabei ohne Ampeln und Verkehrsschilder auskommen: Die Idee des "Shared Space" zwischen Autofahrern, Radlern und Fußgängern gewinnt Freunde. Auf dem Bundesweiten Umwelt- und Verkehrskongress in Berlin stellt an diesem Wochenende ein bundesweites Netzwerk seine Aktivitäten in dieser Richtung vor. Bereits 40 Städte testen das Verkehrskonzept für mehr gegenseitige Rücksichtnahme in Deutschland.
"Natürlich ist nicht jede Durchgangsstraße dafür geeignet. Aber an platzähnlichen Situationen mit hoher Aufenthaltsqualität funktioniert es sehr gut", sagte Anja Hänel vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) der Nachrichtenagentur dpa. Tempolimit 30 sei jedoch Voraussetzung.
Wichtig sei, den gleichberechtigt genutzten Raum optisch von normalen Straßen abzutrennen. "Zum Beispiel durch einen anderen Pflasterbelag und den Verzicht auf klar abgetrennte Wege für Autos, Radler oder Fußgänger", sagte Hänel. So bewege sich jeder automatisch aufmerksamer. Am Berliner Alexanderplatz sei ein solcher Ort entstanden, auch in Aachen oder am Duisburger Opernplatz funktioniere das Konzept. "Es ist nicht nur für Kleinstädte gedacht." Dennoch hat die Kleinstadt Bohmte bei Osnabrück bundesweit Vorbildcharakter: Sie erprobt Shared Space seit 2008. Dort stieg die Zahl der Unfälle mit leichtem Sachschaden zunächst zwar geringfügig an - aber es gab prozentual weniger Personenschäden.
Außer dem VCD arbeiten im Netzwerk Shared Space auch die Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung, der Fachverband Fußverkehr (FUSS) und der Radfahrerverband ADFC mit. (dpa)
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(Foto: UDV)
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