US-Studie
SUV bei Unfällen sicherer als Pkw
Bei einem Frontalcrash eines VW Golf und einem Volvo XC90 zieht das Wolfsburger eindeutig den Kürzeren.
Kommt es zum Unfall, ist der Fahrzeugtyp wichtiger als ein gutes Crashtest-Ergebnis. Dies zeigt sich beim Zusammenstoß eines Pkws mit einem SUV. Demnach haben Pkw-Fahrer beim Frontalcrash mit einem SUV ein um sieben Mal höheres Sterberisiko. Selbst wenn der Pkw im Crashtest mehr Punkte erreicht hat, liegt das Risiko immerhin noch um vier Mal höher. Hat das SUV ein höheres Crashtest-Ergebnis, bedeutet dies für den Pkw-Fahrer sogar ein fast zehnfach höheres Sterberisiko beim Unfall. Dies zeigt eine Studie der University at Buffalo im US-Bundesstaat New York, wo Notfallmediziner mehr als 83.000 Frontal-Zusammenstöße zwischen SUV und Pkw aus den Jahren 1995 bis 2010 ausgewertet haben.
Die Forscher untersuchten auch Pkw-Pkw-Crashs, bei denen das Risiko mit abnehmender Crashtest-Bewertung stark steigt. Stoßen zwei Pkw frontal zusammen, hat der Fahrer im Fahrzeug mit dem niedrigeren Ergebnis ein um 28 Prozent höheres Sterberisiko. Pkw-Fahrer in Autos mit einem Rating von einem bis zu vier Sternen, haben beim Crash gegenüber 5-Sterne-Autos ein um bis zu 36 Prozent höheres Sterberisiko. Amerikanische Crashtests unterscheiden sich nur geringfügig von den europäischen, dem sogenannten Euro-NCAP.
Dennoch sind die Ergebnisse der Untersuchung nicht direkt auf deutsche, beziehungsweise europäische Verhältnisse übertragbar. In den Vereinigten Staaten besteht beispielsweise keine Gurtpflicht und ein großer Teil der dort zugelassenen SUV sind als "Light Trucks" registriert. Amerikanische "Light Trucks" verfügen in der Regel noch immer über einen Leiterrahmen als Chassis, der keine definierten Deformationszonen hat. Außerdem gelten für die "leichten Nutzfahrzeuge" nicht die gleichen strengen Crashtest-Normen wie für Pkws. (mid/rawi)
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