Umfrage zu Fahrassistenz-Systemen
Fortschritt trifft Skepsis
Dass Assistenzsysteme die Sicherheit erhöhen, glauben die meisten Autofahrer. Ganz darauf verlassen wollen sie sich aber nicht.
Elektronische Assistenzsysteme, die der Sicherheit dienen, werden von den meisten Autofahrern akzeptiert. Eher zögerlich reagieren sie allerdings beim Thema automatisiertes Fahren. Die Mehrheit der Autofahrer würde keinen Pkw kaufen, der alleine fahren kann. Zu diesem Ergebnis ist die Prüforganisation KÜS nach einer Umfrage unter 1.000 Führerscheinbesitzern gekommen.
Den Schleuderschutz ESP empfinden 74 Prozent der Befragten als wichtig. Nicht verzichten wollen zweidrittel der Befragten auf den Notbremsassistenten, der Nachtsicht-Assistent wird von 64 Prozent als ähnlich wichtig eingestuft. Aber auch Navigationssystem (63 Prozent) und Spurhalte-Assistent (54 Prozent) findet eine Mehrheit wichtig. Einschlaf-Warnsystem (49 Prozent), adaptives Kurvenlicht (48 Prozent) und Einparkassistent (45 Prozent) verfehlen die Mehrheit knapp, Tempowarner (37 Prozent) und Alkohol-Testsystem (14 Prozent) fallen dagegen etwas ab.
Befragt man die Autofahrer nach ihrer Beurteilung der Multimedia-Systeme im Fahrzeug, ist der sogenannte E-Call klarer Sieger. Dabei handelt es sich um ein ab Oktober 2015 in allen neuen Pkw verpflichtend eingebautes Notrufsystem, das bei einem Unfall den Rettungsdienst alarmiert und diesem den genauen Ort übermittelt. 86 Prozent sehen das als wichtigste Multimedia-Einrichtung an.
Für fast zwei Drittel ist die Kommunikation von Auto zu Auto wichtig, Navi mit Internet und Stauumfahrung wollen 55 Prozent und 39 Prozent möchten den Parkplatz elektronisch suchen lassen. Wichtig sind auch die Bluetooth-Schnittstelle, Head-up-Display sowie eine Sprachbedienung.
Bis zu 1.000 Euro würden 30 Prozent der Befragten für sicherheitsrelevante Systeme wie beispielsweise den Notbrems- oder Spurhalteassistent ausgeben. 32 Prozent würden sogar mehr investieren, 19 Prozent haben hierzu keine Meinung. Für Komfortsysteme wie den Parkassistent oder das Navigationssystem, sind 36 Prozent bereit bis zu 1.000 Euro auszugeben, für 13 Prozent dürfte es teurer sein. Für bessere Kommunikation im Auto legt ein Fünftel der Befragten bis zu 2.000 Euro mehr an.
Der technische Fortschritt im Fahrzeug erhöht die Sicherheit im Straßenverkehr - finden 73 Prozent der Befragten. Immerhin 18 Prozent sehen das nicht so und neun Prozent wissen es nicht. Gleichzeitig finden 80 Prozent, dass zu viel Technik auch ablenkt. Bedenken äußern die Befragten beim automatisierten Fahren. Auf Teilstrecken wie Autobahnen und Landstraßen, können sich 26 Prozent der Befragten vorstellen, dem Fahrzeug die Regie zu überlassen. 74 Prozent wollen das nicht. Ein Fahrzeug kaufen, das überall automatisiert fährt, würde nur ein Fünftel. 78 Prozent wollen kein solches Fahrzeug. (sp-x)
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(Foto: Volvo)
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