"Small-Overlap"
Dekra testet Fahrzeuge nach US-Verfahren
"Small Overlap"-Test: Dekra simuliert jetzt auch den Aufprall mit geringer Überdeckung.
Dekra erweitert seine Crashtest-Szenarien für Autos. Ab sofort bietet der Prüfkonzern das so genannte "Small-Overlap"-Verfahren in seinem "Crash Test Center" in Neumünster an. Wie das Unternehmen jetzt mitteilte, kann die Testprozedur nicht nur auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor angewendet werden.
Beim "Small-Overlap"-Test wird ein Wagen mit einer Überdeckung von nur 25 Prozent – etwa der Breite eines Scheinwerfers – gegen eine Barriere gefahren. Damit soll eine Kollision mit einem entgegenkommenden Fahrzeug oder beispielsweise einem Brückenpfeiler simuliert werden. Das Testprotokoll wurde vom US-amerikanischen Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) entwickelt. Es wurde im Dezember 2012 erstmals veröffentlicht.
"Bei einem solchen Zusammenprall wirken ganz andere Belastungen auf das Fahrzeug als bei einer größeren Überdeckung", erklärte Frank Leimbach, Bereichsleiter Dekra Technology Center. "Manche der üblicherweise eingebauten passiven Sicherheitssysteme des Fahrzeugs greifen nicht mehr."
Erste Versuche im Kundenauftrag
Dekra setzte den "Small-Overlap"-Test Anfang August mit einem Vorversuch zum ersten Mal um; dabei wurde ein Minivan aus US-Produktion mit Baujahr 2006 gecrasht. Auch die ersten Versuche in Kundenauftrag seien inzwischen durchgeführt worden, hieß es. Nach Meinung der Dekra-Experten wird der Test für die Fahrzeugentwicklung zunehmen – insbesondere, wenn es um den Verkauf von Autos in den wachsenden US-Markt geht.
Das IIHS hatte das neue Testprotokoll entwickelt, weil auffällig war, dass in den Vereinigten Staaten trotz ständiger Verbesserungen immer noch viele Menschen bei Frontalzusammenstößen ums Leben kamen. Bei näherer Untersuchung war das Institut auf die Unfälle mit geringer Überdeckung gestoßen. (rp)
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(Foto: Dekra)
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