Fahrassistenzsysteme
Sicherheit wird günstiger
Das System besteht aus einer Infrarot-LED und zwei Sensoren (rechts und links vorne) sowie einer Kamera.
Forscher des Frauenhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM in Berlin haben im EU-Projekt "Adose" gemeinsam mit Fiat und dem Chiphersteller ST Microelectronics ein kostengünstiges Sensorsystem entwickelt, das die Umgebung während der Fahrt überwacht. Zudem werden einer Mitteilung zufolge mittels Kameras, die zwischen Rückspiegel und Frontscheibe angebracht sind, z.B. schwer erkennbare Fahrzeuge angezeigt. Bisher wurden solche Systeme nur in hochpreisigen Fahrzeugen eingesetzt, da es bei günstigeren Komponenten im Dauerbetrieb zu Messungenauigkeiten kommt: Die LEDs büßen an Leuchtkraft ein und die Lichtsensoren verlieren zunehmend an Sensibilität. Nur teure Geräte konnten diesen Effekt bislang ausgleichen.
Die nun von den Forschern entwickelten, sogenannten Lightpipes ermöglichen eine effizientere Signalübertragung, zudem ist das komplette System aus Kamera und Chip kleiner und somit günstiger. Durch Heißprägung lassen sich mehrere optische Systeme in einem Durchgang fertigen, was wiederum Kosten spart. Somit können Kamera-Sensor-Systeme wie „Adose“ wohl auch bald in Kleinwagen und Fahrzeugen der Mittelklasse verbaut werden.
Die Optik kann auch Nebel von Dämmerlicht unterscheiden. Dazu werden Infrarot-Lichtwellen ausgesandt, die bei Nebel zurückgeworfen werden, bei Dämmerung allerdings nicht. Die schwierige Aufgabe bestehe nun darin, das Lichtsignal einzufangen und mittels einer Leiterplatte auf die vier Ecken des Kamerachips zu leiten, erklärt Henning Schröder, Gruppenleiter am IZM. In diesem Verfahren lagen auch die hohen Produktionskosten älterer Systeme begründet. Bislang wurden zur Steuerung des Signals Lichtleitfasern verwendet, deren Produktion teuer ist und die in einem aufwändigen Handarbeitsverfahren montiert werden müssen. (lr)
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(Foto: Fraunhofer IZM)
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