Sicherheit
Daimler und Klinikum Stuttgart arbeiten zusammen
Professor Rodolfo Schöneburg: "Wir werden gemeinsam intensiv daran arbeiten, aus neuen Forschungsansätzen weitere Verbesserungspotenziale für die Verkehrssicherheit abzuleiten."
Unfallforscher und Ingenieure von Mercedes-Benz und die unfallchirurgischen Experten des Klinikums Stuttgart arbeiten künftig in dem Kooperationsprojekt "Real Life Safety" zusammen. Wie der Autobauer mitteilte, sollen das Fachwissen der Mediziner und die Ideen der Ingenieure durch gemeinsame Arbeiten zusammengeführt werden. Die Partner versprechen sich, die Zahl und die Schwere der Verletzungen bei Verkehrsunfällen weiter zu reduzieren.
"Wir werden gemeinsam intensiv daran arbeiten, aus neuen Forschungsansätzen weitere Verbesserungspotenziale für die Verkehrssicherheit abzuleiten", sagte Professor Rodolfo Schöneburg, Leiter Fahrzeugsicherheit bei Mercedes-Benz Cars. Die Kooperation initiierte Professor Christian Knop, Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Katharinenhospital.
Als erstes Projekt ist eine gemeinsame Traumastudie angelaufen. In deren Rahmen untersuchen die Unfallchirurgen, auf welche Weise und wie schwer die Insassen von Mercedes-Benz Pkw bei Unfällen verletzt wurden und schätzen die gesundheitlichen Unfallfolgen ab. Diese Daten können die Mercedes-Unfallforscher mit den Beschädigungen an den Unfallfahrzeugen in Bezug setzen und so viel genauer als bisher analysieren, wie Verletzungen entstanden sind. Zusätzlich befragen Ärzte des Stuttgarter Klinikums ihre Patienten mit deren Einverständnis zum Unfallhergang.
Als zweites Kooperationsprojekt haben sich die beiden Partner die Aufgabe gestellt, virtuelle Menschenmodelle weiterzuentwickeln. Denn bislang sind Messpuppen, die sogenannten Dummys, das Beurteilungswerkzeug der Ingenieure. Menschmodelle im Computer können die biomechanischen Eigenschaften des Menschen sehr viel spezifischer abbilden. Sie sollen dazu dienen, bei der Entwicklung von neuen Produkten durch Simulationen am Rechner noch genauere und tiefergehende Analysen zu spezifischen Verletzungsmustern vornehmen zu können. Dazu müssen die virtuellen Menschenmodelle anatomisch und biomechanisch äußerst wirklichkeitsgetreu modelliert sein.
Das dritte Kooperationsgebiet sieht die ärztliche Bewertung von Sicherheits-innovationen vor – wie etwa dem aufblasbaren Sicherheitsgurt (Beltbag) von Mercedes-Benz. Expertisen auf der Basis der umfangreichen Erfahrungen der Unfallchirurgen des Stuttgarter Klinikums sollen solche neuen Sicherheits-entwicklungen begleiten, um ärztliches Fachwissen frühzeitig zu nutzen. (vku)
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(Foto: Daimler)
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