Sicherheit
ADAC mahnt ABS-System bei Motorrädern an
Hier wirds kritisch - ABS hilft dem Fahrer, die Bremskraft optimal zu dosieren, wenn es brenzlig wird.
Ernüchternde Zahlen: Laut ADAC hätten 21 Prozent aller Motorradunfälle vermieden werden können, wenn die Bikes mit ABS ausgerüstet gewesen wären. Zumindest aber hätte es die Folgen des Crashs gemildert. Darüber hinaus hätte der Blockierverhinderer sogar 45 Prozent aller Alleinunfälle verhindert, also solcher ohne fremde Beteiligung. Die Europäische Kommission, die ab 2016 ABS für Zweiräder mit mehr als 50 ccm zur Pflicht macht, geht davon aus, dass diese Regelung innerhalb von zehn Jahren 5.000 Leben rettet.
Seit 2005 hat die ADAC Unfallforschung über 1.500 Motorradunfälle analysiert, 47 Prozent davon waren Alleinunfälle, und "nur" in 53 Prozent der Fälle spielten andere Verkehrsteilnehmer eine Rolle. Das ABS zeigt seine beste Wirkung gerade dann, wenn der Fahrer die Untergrundverhältnisse falsch einschätzt und deswegen zu zaghaft bremst oder durch Überbremsen Gefahr läuft zu stürzen.
Die Forscher haben aber auch die Erkenntnis gewonnen, dass Kollisionen sehr häufig durch andere Verkehrsteilnehmer verursacht werden. Beispielsweise bemerken Pkw-Fahrer herannahende Motorradfahrer oft zu spät oder gar nicht. Zudem wird die Geschwindigkeit der Zweiräder häufig unterschätzt.
Doch sei es nach Ansicht des ADAC nicht damit getan, möglichst viele Motorräder mit ABS auszustatten, vielmehr müsse auch die Politik handeln. So muss die Fahrbahn gerade vor und in Kurven überprüft und gegebenenfalls instand gesetzt werden. Zudem sollen Sichtbarrieren an Verkehrsknotenpunkten beseitigt werden. (mid/tm)
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(Foto: IfZ)
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