Sartre-Projekt
Erste Kolonnenfahrt auf öffentlicher Straße
Im Rahmen des Projekts Sartre ist nun erstmals auf einer öffentlichen Straße ein Kolonnentest im Alltagsverkehr erfolgt.
Im Rahmen des Projekts Sartre (Safe Road Trains for the Environment) ist nun erstmals auf einer öffentlichen Straße in der Nähe von Barcelona ein Kolonnentest im normalen Alltagsverkehr erfolgt. Dabei folgte die Kolonne, bestehend aus drei Volvo-Pkw eine Lkw als Führungswagen mit Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h vollkommen autonom, also ohne Eingreifen der jeweiligen Fahrer.
"Wir haben an einem Tag rund 200 Kilometer zurückgelegt und sind mit dem Ergebnis hochzufrieden", erklärt Volvo-Projektmanagerin Linda Wahlström laut Unternehmensmitteilung. "Während wir bei den Fahrten auf abgesperrten Teststrecken mit Abständen zwischen fünf und fünfzehn Metern geprobt haben, sind die Fahrzeuge dieses Mal bei einer Geschwindigkeit von 85 km/h in einem konstanten Abstand von sechs Metern zueinander gefahren."
Bei einer Kolonnenfahrt sind mehrere Fahrzeuge durch Sensoren untereinander und mit dem Führungswagen verbunden und kommunizieren mit diesem. Dabei kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, die schon heute in Serienmodellen verwendet werden, wie Kameras, Radarsysteme und Lasersensoren. Während das Führungsfahrzeug von einem Fahrer gelenkt und bedient wird, fahren die Kolonnenfahrzeuge in einem konstanten Abstand vollkommen autonom.
Die Volvo Modelle sind mit modernen Fahrerassistenzsystemen ausgerüstet, mit deren Hilfe die Automobile selbsttätig Gas geben, bremsen und die Lenkung bedienen können. Sobald sich ein Fahrzeug seinem individuellen Ziel nähert, übernimmt der jeweilige Fahrer wieder das Steuer, schert aus der Kolonne aus und die anderen Kolonnenfahrzeuge rücken automatisch auf.
An dem Projekt sind neben dem schwedischen Autobauer sechs weitere europäische Unternehmen beteiligt, darunter Ricardo UK Ltd, Applus+Idiada, Robotiker und das Institut für Kraftfahrzeuge Aachen (IKA). Die Projektpartner versprechen sich vom autonomen Kolonnenfahren neben dem Komfortzugewinn für die Reisenden eine Verbesserung des Verkehrsflusses, geringere Fahrzeiten, weniger Unfälle und weniger Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen. Sartre läuft seit dem Jahr 2009 und wird von der Europäischen Kommission unterstützt und teilfinanziert. (se)
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(Foto: Volvo)
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