Reifentest
Moderne Gummimischungen bremsen besser
Moderne Reifen verzögern besser als "alte", so die Aussage des TÜV Süd nach einem Reifentest.
Moderne Pneus erzielen vor allem bei Nässe eine deutlich kürzeren Bremsweg. Das zeigte jüngst ein Test mit TÜV-Süd-Unterstützung. So stellten sich Thomas Salzinger, Teamleiter Reifen beim TÜV Süd, und ein Team Schweizer Testredakteure die Frage, wie viel besser moderne Sommerreifen sind als jene vor zehn oder 15 Jahren.
Zur Beantwortung verglichen sie einen aktuellen Neureifen mit einem vor 15 Jahren üblicher Gummimischung. Also keinen Altreifen, sondern mit einer frischen Gummimischung nach altem Rezept. Beide Reifen stammen von Goodyear. Die TÜV-Süd-Experten bremsten dafür ein Testfahrzeug von Tempo 80 auf 20 km/h ab. Mit dem aktuellen Goodyear Eagle F1 Assymetric 2 benötigte der Seat Leon einen Bremsweg von 27 Metern. Mit der alten Mischung waren es vier Meter mehr.
Längerer Bremsweg mit "altem" Reifen
"Hochgerechnet auf eine Bremsung bis zum Stillstand hat der Seat dann mit dem "alten" Reifen noch rund 30 km/h drauf, während er mit dem modernen Reifen schon steht", erklärt Salzinger. "Entsprechend schwer wäre ein Auffahrunfall ausgefallen." Der Versuch ist identisch mit dem, nach dem die Angaben für den europäischen Reifenlabel ermittelt werden. "Dieses Ergebnis zeigt, dass diese Disziplin aus gutem Grund eine von drei Labelkriterien ist, so der TÜV-Experte.
Beim Trockenbremsversuch aus 100 km/h stand das Auto nach genau 35,6 Metern, mit der alten Mischung waren es 1,5 Meter mehr. Salzinger meinte, dass dieser Unterschied keine lebensbedrohlichen Unfälle nach sich ziehen würde. "Aber teuer kann es durchaus werden", erklärte er. (asp)
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(Foto: TÜV Süd)
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