Pedelec-Unfälle
Der Gefahren-Booster
Die Zahl der elektrisch unterstützten Fahrräder steigt und steigt - aber leider auch die Zahl der getöteten Pedelec-Fahrer.
Destatis-Präsident Dieter Sarreither hat das Problem mit den Pedelecs alarmiert - zumal eine Gruppe besonders betroffen ist: Vier von fünf getöteten Pedelec-Fahrer sind 65 Jahre und älter - und je älter der Fahrer, desto gefährlicher das Turbo-Rad. "Daraus kann nicht geschlossen werden, dass ältere Nutzer von Pedelecs überfordert sind", sagt Statistiker Sarreither zwar. Denn gerade diese Zielgruppe nutze ja die unterstützten Räder überdurchschnittlich.
Jörg Kubitzki, Unfallforscher im Allianz Zentrum für Technik, sieht denn auch das Problem grundsätzlicher: Die Fahrer verletzen sich nach Studien der Verkehrswissenschaftler bei einem Unfall einfach durch die durchschnittlich erreichten höheren Geschwindigkeiten gravierender als mit dem herkömmlichen Rad. Die Gefahr, dass ein Verunglückter ums Leben kommt, ist dadurch mit dem motorisierten Fahrrad höher als dem unmotorisierten. Kubitzki: "Die Ergebnisse der Unfallforschung zeigen, dass man sich mit den Besonderheiten des Pedelec-Fahrens vorher gut vertraut machen sollte."
Insbesondere das Anfahren und Abbremsen in Gefälle und Steigung ist nach den Zahlen der Statistiker wegen der höheren Geschwindigkeiten eine starke Unfall-Quelle. Hier haben die Forscher vermehrt schwere Stürze verzeichnet. Der dringende Rat des Allianz-Experten: "Wir empfehlen allen Pedelecfahrern, einen geeigneten Radhelm zu tragen." Die Helm-Quote übrigens ist unter Älteren besonders niedrig. (Peter Weißenberg/SP-X)
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(Foto: ADFC/Jens Schütte)
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