BASt
Mehr Unfälle mit Sachschaden in Autobahnbaustellen
Einfahrstreifen in Arbeitsstellen sollten möglichst lange gewählt werden.
In einer Autobahnbaustelle ereignen sich deutlich mehr Unfälle mit Sachschaden als auf freier Strecke. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden ist jedoch geringer. Das hat die Auswertung von 90.000 Stunden Videomaterial ergeben, das von 29 fest installierten Kameras über sechs Monate an einer Baustelle auf der Autobahn A1 aufgenommen wurde.
Nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) waren die Hauptursachen für die Unfälle beengte Platzverhältnisse mit wechselnder Linienführung innerhalb der Arbeitsstelle, Auffahrunfälle auf Stauenden bei hoher Geschwindigkeit wegen zu geringem Sicherheitsabstand und im Stau wegen mangelnder Aufmerksamkeit des Fahrers.
Die Hälfte der Staus wurde durch Überlastungen der Strecken aufgrund eines zu hohen Verkehrsaufkommens in der Baustelle verursacht. Innerhalb der Baustelle wurden bei Unfällen und Pannen wegen fehlender Seitenstreifen vermehrt Fahrstreifenblockaden beobachtet – etwa 30 Prozent aller Staus waren auf solche Störfälle zurückzuführen. Fahrstreifensperrungen innerhalb der Baustelle im Rahmen von zusätzlichen Tagesbaustellen waren für rund 20 Prozent der Staus verantwortlich.
Um die Zahl der Unfälle in Autobahnbaustellen zu verringern, sollte eine Fahrstreifenumlenkung nicht mit anderen Punkten zusammentreffen, die ebenfalls die erhöhte Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer erfordern wie die Änderung der Fahrstreifenbreite oder große Steigungen. Einfahrstreifen in Arbeitsstellen sollten möglichst lang gewählt, verlegte Behelfsausfahrten deutlich beschildert werden. (mid/sta)
Copyright © 2024 VKUonline.de
(Foto: Tobias Volkenhoff / RWTH Aachen)
Kommentar verfassen