Kolonnenfahrt
High-Tech lenkt den Laster
Die Technische Hochschule Aachen forscht mit Partnern an der Sicherheit durch Fahrerentlastung bei Lastwagen-Kolonnen.
Fahrzeug-Kolonnen auf Autobahnen gehören zum Alltag. Aber nicht diese: Denn nur der erste Truck wurde aktiv von einem Fahrer bedient. Der folgende Lastwagen und drei Personenautos fuhren mit wenigen Metern Abstand autonom dahinter. Ihre Fahrer konnten Zeitung lesen oder dösen. Um die Bedienung ihrer Autos kümmerte sich High-Tech.
Die kleine Kolonne gehört zu den Ergebnissen eines EU-Projektes mit dem Ziel, autonomes Kolonnenfahren auf Autobahnen zu ermöglichen. Die Besonderheit dabei: Die Lastzugkolonne rollt nicht separiert auf der Autobahn, sondern ist im normalen Verkehrsgeschehen unterwegs. Der Realverkehr wurde auf dem Volvo-Testgelände im schwedischen Hällered simuliert, um die Ergebnisse des Projekts "Sartre" (Safe Road Trains for the Environment) zu präsentieren und weitere Erkenntnisse zu gewinnen.
Neben Volvo und anderen europäischen Partnern ist aus Deutschland das IKA beteiligt. Das Institut für Kraftfahrzeuge an der RWTH Aachen hatte bereits an dem deutschen Verbundprojekt Konvoi mitgearbeitet, bei dem das Kolonnenfahren ausschließlich mit Lkw-Beteiligung erforscht wurde. Mit dem Betrieb der Automat-Kolonnen im gemischten Straßenverkehr hat sich die Regel-Schwierigkeit erhöht. Denn Sicherheit hat natürlich Vorfahrt, auch bei Notbremsungen oder unerwarteten Hindernissen. Die automatisch pilotierten Kolonnen-Laster sind mit elektronischer Abstandsregelung und Echtzeit-Kommunikation verbunden.
Forscher und Verkehrsfachleute versprechen sich von dieser neuen Form der Kolonnenbildung positive Einflüsse auf den Verkehrsfluss, die Kapazitäten der Autobahn, eine Senkung der Müdigkeits-Unfälle und wegen des geringen Abstands eine Reduzierung des Luftwiderstands für die Folge-Laster. Dadurch ließen sich Kraftstoffeinsparungen von bis zu zehn Prozent realisieren, heißt es in dem ika-Zwischenbericht. Einen Zeitpunkt für den Einsatz des Systems im realen Verkehrsgeschehen gibt es noch nicht. (mid/wp)
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(Foto: Volvo)
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