Goslar
Verkehrsgerichtstag berät Reform der Fahrausbildung
Raserei, Sicherheitstraining für Fahranfänger oder auch die Sicherheit auf Kreuzfahrtschiffen - das sind Themen beim Verkehrsgerichtstag.
Warum werden manche Menschen im Straßenverkehr zu aggressiven Rüpeln? Diese und andere Fragen wollen Experten beim 51. Deutschen Verkehrsgerichtstag in Goslar in Niedersachsen von Donnerstag an diskutieren. Bei dem Kongress geht es auch um eine Reform der Fahrausbildung und darum, ob Fahranfänger künftig in den ersten Monaten nach Bestehen der Führerscheinprüfung ein Sicherheitstraining machen sollten.
Dabei sei das Interesse der Experten an der Tagung größer denn je, sagte eine Sprecherin der Deutschen Akademie für Verkehrswissenschaften. Angemeldet haben sich rund 1.900 Verkehrsfachleute aus Ministerien und Verwaltungen, von Automobilclubs, Verbänden und Versicherern sowie Anwälte. Dies sei ein neuer Rekord.
Aggressive Fahrweise ist nach Untersuchungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherer (GDV) ein Hauptgrund für zahlreiche schwere Unfälle mit Toten und Verletzten. Die Fachleute wollen in Goslar die Ursachen für rüpelhaftes Verhalten auf den Straßen erörtern und nach Möglichkeiten suchen, die Verkehrsteilnehmer zu einer weniger angriffslustigen Fahrweise zu bewegen.
Diskutiert wird auch über die Einhaltung von Tempolimits sowie über tatsächliche und rechtliche Probleme mit der Geschwindigkeitsmessung. Auf der Tagesordnung stehen ferner das von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) angekündigte neue Punktesystem für Verkehrssünder, ein fairer Schadenersatz für dauerhaft geschädigte Verkehrsopfer und das Schadensmanagement der Rechtsschutzversicherungen.
Traditionell behandelt der Verkehrsgerichtstag auch ein Schifffahrtsthema. Im Mittelpunkt steht diesmal die Sicherheit von Fahrgastschiffen. Anlass war die Havarie des italienischen Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" im Januar vergangenen Jahres. Der Verkehrsgerichtstag endet am Freitag mit Empfehlungen an den Gesetzgeber. (dpa)
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(Foto: Thomas Seidenstücker/VKU)
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