GlobalNCAP kritisiert Südamerika
Fehlende Sicherheitsstandards kosten 40.000 Menschenleben
In Südamerika, aber auch in Asien, scheitern Kleinwagen oft an den Crahstest-Anforderungen.
GlobalNCAP fordert von den Staaten strengere gesetzliche Regelungen. Die Autohersteller seien zwar in der Lage, nicht aber willens, sicherere Autos zu bauen. Die Experten halten vor allem die bislang nicht berücksichtigten UN-Regelungen 14 und 16 (zu Anschnallgurten), 94 (zur Sicherheit bei Frontalkollisionen) und 95 (zur Sicherheit bei seitlichen Kollisionen) für wichtig.
Dass für Südamerika produzierte Autos der großen westlichen und asiatischen Hersteller in Crashtest nach westlichen Standards versagen, ist eher die Regel als Ausnahme. So bauen die Hersteller aus Kostengründen häufig weder Airbags noch aktive Sicherheitssysteme ein. Offenbar wird teilweise aber auch an der grundlegenden Karosseriestruktur gespart. Die Konstruktion der Original-Modellen wird dann für den Einsatz in Schwellenländern leicht heruntergetunt. Verstärkende Elemente können weggelassen, günstigere Materialien verwendet werden. Und das Ganze wird dann in den lokalen Werken auch noch vergleichsweise lax zusammengeschraubt – unter dem Schirm der insgesamt niedrigen Sicherheitsstandards.
Auch ein Großteil der Verbraucher hat in Staaten wie Brasilien nach Einschätzung von GlobalNCAP nur ein geringes Bewusstsein für Fahrzeugsicherheit. Ihr erstes Interesse ist es, überhaupt erst mal einen fahrbaren Untersatz zu haben. Und zwar zu einem möglichst günstigen Preis. (Holger Holzer/SP-X)
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(Foto: GlobalNCAP)
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