Prüfingenieure
Feldversuch für HU bei E-Mobilen
BASt-Vertreter Rainer Krautscheid (r.) und HTW-Professor Manfred Hübner (M.) bei der Untersuchung eines E-Bikes
Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) untersucht die speziellen Anforderungen an die Hauptuntersuchung (HU) bei Elektrofahrzeugen. Wie die BASt jetzt mitteilte, soll das Projekt die Auswirkungen der verstärkten Markteinführung von Elektro- und Hybridfahrzeugen auf die gesetzlichen Vorschriften und Prüfvorgaben für die HU aufzeigen.
Die Sachverständigen und Prüfingenieure müssten künftig spezifische sicherheitsrelevante Mängel an Elektrofahrzeugen eindeutig erkennen können, hieß es. Vor allem Mängel am Hochvoltsystem selbst (Isolierung, Batterieanlage) und an Systemen zum Schutz gegen elektrischen Schlag (Isolations-Wächter) könnten die Sicherheit von Fahrzeug, Halter und Prüfer beeinträchtigen.
Aufschluss über künftige Herausforderungen soll daher ein Feldversuch geben. Ab Sommer dieses Jahres werden bundesweit rund 100 Sachverständige und Prüfingenieure bis zu 5.000 Fahrzeuge mit elektrischem oder teilweise elektrischem Antrieb intensiv untersuchen. Die FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH führt die Untersuchung gemeinsam mit diversen Überwachungsinstitutionen durch. Wissenschaftlich begleitet wird das Vorhaben von Prof. Manfred Hübner von der Dresdner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW). Die Projektlaufzeit beträgt eineinhalb Jahre.
Gegenstand des Forschungsprojektes sind Pkw, Lieferwagen und Zweiräder mit elektrifiziertem Antrieb (Klassen M, N sowie L mit Fremdkraftunterstützung bei Geschwindigkeiten über 25 km/h). Bereits im Verkehr befindliche Elektro- und Hybridfahrzeugmodelle werden im Rahmen des Forschungsprojekts im FSD-Prüflabor, im Labor Elektrische Mobilität an der HTW Dresden und in Prüfstellen der Überwachungsinstitutionen speziellen Untersuchungen unterzogen.
Fahrzeugschnittstelle per HU-Adapter
Auch für die Hauptuntersuchung von Hybrid- und Elektrofahrzeugen soll zukünftig der Zugriff auf die Fahrzeugschnittstelle per HU-Adapter genutzt werden. Die dafür verwendbaren Diagnosefunktionen des Fahrzeugs sollen ebenfalls im Rahmen der Untersuchung ermittelt werden. Des Weiteren stehen mögliche Rückwirkungen auf mechanische Komponenten der Fahrzeuge, beispielsweise der Bremsen, im Fokus der Forscher. (se)
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(Foto: FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH)
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