Erfindung
Rüttelstreifen soll Falschfahrer stoppen
Die weißen Markierungen in der Fahrbahn sind "Rüttelstreifen". Damit sollen künftig Falschfahrer gestoppt werden, das hofft jedenfalls der Erfinder.
Neuartige Rüttelstreifen aus Kaltplastik sollen künftig Horror-Unfälle mit Falschfahrern verhindern. Entworfen wurde das Straßen-Markierungssystem von einem Studenten der Hochschule der Sächsischen Polizei.
Und wie funktioniert die Technik? Der Rüttelstreifen ist eine Kombination aus einer quer zur Fahrbahn verlaufenden 100 Zentimeter breiten und zwei Zentimeter tiefen Ausfräsung und einer speziell geformten Kaltplastik-Auflage. Platziert wird er an der größten Gefahrenquelle, der Autobahn-Auffahrt. Beim Überfahren der Streifen in Falschrichtung soll ein akustisches Signal den "Geisterfahrer" auf die Gefahrensituation aufmerksam machen und ihn zum sofortigen Verlassen der falschen Auffahrt auffordern. Alle Autofahrer, die in ordnungsgemäßer Fahrtrichtung unterwegs sind, werden die Rüttelstreifen dagegen kaum mehr als eine Art Bodenwelle wahrnehmen, verspricht der Erfinder.
Auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Rothenburg/Oberlausitz wurde ein erster Prototyp des Rüttelstreifensystems auf seine Praxistauglichkeit getestet. Die Markierungen werden auf Basis des von Evonik Industries produzierten Reaktionsharzes Degaroute produziert. Demnächst soll das neue System in einer zweiten Testreihe praxisreif gemacht werden. Für die praktische Umsetzung in den Autobahnalltag veranschlagt der Entwickler dann drei bis vier Arbeitsstunden und rund 3.000 Euro bis 3.500 Euro Fertigungskosten pro Anschlussstelle. (mid/rlo)
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(Foto: Evonik)
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