Stiftung Warentest
Elektroräder mit Sicherheitsmängeln
Sicherheitsmängel offenbarten sich vor allem bei den Bremsen. Bei einem Rad brach sogar der Rahmen.
Die Stiftung Warentest und der ADAC haben dem neuen Trend zu Elektrofahrrädern einen leichten Dämpfer versetzt. Bei einem Test von zwölf Rädern mit Hilfsmotor überzeugten zwar alle durch ein gutes Fahrgefühl. Sicherheitsmängel offenbarten sich aber allein bei vier Modellen bei den Bremsen. Bei einem Rad brach sogar der Rahmen. Insgesamt erhielten nur drei Räder die Note "gut". Zwei fielen mit "mangelhaft" komplett durch.
Das Gesamtergebnis nannte die Stiftung Warentest bei der Präsentation des Tests am Donnerstag in Berlin "durchwachsen". Elektroräder, auch Pedelecs genannt, seien ein gutes Produkt, manche Hersteller müssten aber noch nachbessern, sagte die wissenschaftliche Leiterin Elke Gehrke. Am Marktpotenzial der E-Räder zweifelt die Branche aber nicht. Der heutige Anteil vor vier Prozent lasse sich in den nächsten Jahren auf bis zu 15 Prozent steigern, schätzt der Zweirad Industrie Verband.
"Diese Räder haben ein echtes Potenzial, wenn sie noch besser werden", schränkte Gehrke ein. Aber auch der Preis spielt eine Rolle. Für 1.000 Euro ist kaum ein kein perfektes Pedelec zu erwarten. Die Preise der Testsieger-Modelle liegen zwischen 2.000 und 3.000 Euro.
Sehr unterschiedliche Reichweiten
Sieben der zwölf getesteten Räder lagen beim Gesamtergebnis im Mittelfeld, vier bekamen ein "befriedigend", drei ein "ausreichend". Die große Schwachstelle beim Bremsen lag vor allem am Gewicht der Räder. Durch Motor und Akku wiegen die Modelle bis zu 30 Kilogramm - damit sind sie doppelt so schwer wie herkömmliche Fahrräder. Beim Thema Reichweite gab es beim Test sehr unterschiedliche Erfahrungen: Ein Rad schaffte mit einer Akku-Ladung nur 25 Kilometer, ein anderes rollte bis zu 100 Kilometer weit.
Nach Angaben der Stiftung Warentest hat es bisher keine so umfangreiche Prüfung von Elektrofahrrädern gegeben. Getestest wurden komfortable und sportliche Räder, die zusätzlich mit einem 250-Watt-Elektromotor ausgestattet sind. Beim Treten verstärkt der Motor die Muskelkraft. Bei einem Tempo von 25 Stundenkilometern schaltet er sich automatisch ab. Die Stiftung und der ADAC nannten ihre Untersuchung repräsentativ. Ausgewählt worden seien nicht nur die beliebtesten Radmodelle, sondern auch Produkte großer Hersteller. (dpa)
Details zum Test finden Sie zum Download unter diesem Artikel.
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(Foto: Stiftung Warentest)
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