DVR-Symposium
Experten für Änderung der Alkoholgrenzwerte für Fahrradfahrer
Unfälle mit alkoholisierten Radfahrern nehmen dramatisch zu.
Unfälle mit alkoholisierten Radfahrern nehmen dramatisch zu. Rund 150 Experten sprachen sich daher im Rahmen der gemeinsam vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und Unfallforschung der Versicherer (UDV) in dieser Woche in Berlin durchgeführten Konferenz "Sicherer Radverkehr" dafür aus, dass der bisher geltende Grenzwert von 1,6 Promille Blutalkoholgehalt für die absolute Fahruntüchtigkeit keinen Bestand haben dürfe.
Zudem solle ein Ordnungswidrigkeitstatbestand eingeführt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen sollen jetzt die Grenzwerte klären, die nach Meinung der Teilnehmer bei etwa 0,8 Promille für die Ordnungswidrigkeit und 1,1 Promille für die absolute Fahruntüchtigkeit liegen sollten.
Die Experten forderten außerdem eine bessere Planung des Radverkehrs in vielen Kommunen. Dabei müsse zunächst der Flächenbedarf von Fußgänger- und Radverkehr ermittelt werden. Der Einrichtung von Zwei-Richtungen-Radwegen wurde eine Absage erteilt. So genannte "Geisterradler" seien schon jetzt ein Hauptunfallproblem, das die Planung nicht noch befördern dürfe. Zudem solle die Einführung einer Regelgeschwindigkeit von 30 km/h innerorts ernsthaft geprüft werden.
Die Experten schlugen vor, die Verkehrsdisziplin soll mit Kampagnen zu fördern. Die Polizei solle an Unfallschwerpunkten mit Radlern kontrollieren und insgesamt mehr Verstöße ahnden. Als einzig Erfolg versprechendes Instrument wurde dazu die Einrichtung von polizeilichen Fahrradstreifen gefordert. Nicht verständigen konnten sich die Teilnehmer der Konferenz auf die Forderung nach einer Helmpflicht. (se)
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(Foto: Presse + PR Pfauntsch)
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