Crashtests
Computertomograph für die Fahrzeugentwicklung
Mit einem überdimensionalen Computertomographen sollen Ingenieure künftig Autos nach Crashtests untersuchen können.
Mit einem überdimensionalen Computertomographen sollen Ingenieure künftig Autos nach Crashtests untersuchen können. Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen hat ein Gerät in dieser besonderen Größenordnung entwickelt. Selbst Flugzeugflügel und ganze Schiffcontainer sollen in die Riesenröhre passen.
Für Automobil-Ingenieure bieten sich zum Beispiel handfeste Vorteile, die Sicherheit eines Fahrzeugs zu verbessern. Nach einem Crashtest analysieren sie, wie einzelne Bauteile auf die Belastung reagiert haben. Das gestaltet sich schwierig, ist doch das Auto womöglich nur noch ein Haufen Blech. Die klassischen zweidimensionalen Röntgenbilder, wie sie in der konventionellen Werkstoffprüfung eingesetzt werden, sind oft zu ungenau. Mit der industriellen Computertomographie (CT) werden Bauteile dreidimensional erfasst und inspiziert. Materialfehler wie winzige Risse können so zum Beispiel erkannt werden.
Für Fahrzeugteile gibt es diese Art von Computertomographie bereits. "In dieser Größenordnung ist es eine bislang einzigartige Möglichkeit zur zerstörungsfreien Materialprüfung", so Randolf Hanke, der das Entwicklungszentrum leitet. Das Untersuchungsobjekt wird auf einen riesigen Drehtisch gehievt, der langsam rotiert. Eine Röntgenquelle und auf der anderen Seite ein vier Meter langer Röntgendetektor fahren neben dem Objekt auf und ab. Ein Computer errechnet aus diesen Aufnahmen ein dreidimensionales Bild.
Neben der Automobilentwicklung sehen die Wissenschaftler noch andere Anwendungsgebiete. Zum Beispiel können Sicherheitskräfte mithilfe des XXL-Tomographen Sprengstoff oder andere unerlaubte Gegenstände in Frachtcontainern aufspüren, ohne sie öffnen zu müssen. Der derzeit kleinste Computertomograph ist übrigens nicht größer als eine Mikrowelle und durchleuchtet kleinste Kunststoffteile bis hin zu biologischen Proben. (sp-x)
Copyright © 2024 VKUonline.de
(Foto: Fraunhofer-Inistut für Integrierte Schaltungen)
Kommentar verfassen