Crashtest
Auf den Spuren der Poren im Auto
Beim Giessen von Autoteilen aus flüssigen Metall-Legierungen entstehen unvermeidlich Poren, die sich beim Erstarren der Bauteile unsichtbar im Inneren bilden. Diese wollen Forscher anhand eines Computer-Programms erkennen.
Mit dem Wissen über Crash-Reaktionen von Bauteilen im Auto lassen sich Menschenleben retten oder schwere Unfälle abmildern. So haben jetzt Forscher der Fraunhofer Gesellschaft ein Modell entwickelt, mit dem sich im Computer die Simulationsverfahren zur Aufpralldarstellung entscheidend verfeinern lassen. Denn die Wissenschaftler haben sich auf die Spuren von Poren begeben. Dabei wurde davon ausgegangen, dass beim Giessen von Autoteilen aus flüssigen Metall-Legierungen unvermeidlich Poren entstehen. Das sind winzige Öffnungen oder Höhlen, Einschlüsse ohne Inhalt, die sich beim Erstarren der Bauteile unsichtbar im Inneren bilden.
Diese Tatsache ist längst bekannt, aber es ging darum, die Bildung dieser Poren in ein Computer-Programm einzubinden, mit dem das Crash-Verhalten der Auto-Bauteile während eines Unfalls simuliert werden kann. Denn die Aufprall-Prüfungen werden meist im Rechner simuliert. Bisher war es aber nicht möglich, die Anwesenheit der Poren in den Werkstoffen ausreichend zu berücksichtigen. Das neue Rechenmodell arbeitet dagegen mit zwei Verbesserungen: Es kann die örtlichen Streuungen der Werkstoff-Qualitäten durch den Einfluss der Poren einbeziehen und es kann unterschiedliche Poren-Größen einbinden.
Damit sind die Wissenschaftler einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einem ehrgeizigen Ziel vorangekommen. Sie wollen im Computer erkennen, welche Einflüsse die Fertigungstechniken auf die realen Bauteile an ihrem künftigen Arbeitsplatz haben. Oder vor dem Crash zu wissen, wie sich eine Lichtmaschinen-Halterung beim Aufprall verhält. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Hannover Messe Industrie (13. bis 17. April), Halle 7, Stand B1. (mid/wp)
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(Foto: Porsche)
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