Bundesverkehrsministerium
Vier Riesenlaster im Test
Der umstrittene Test mit Riesenlastern kommt nur langsam ins Rollen.
Der umstrittene Test mit Riesenlastern kommt nur langsam ins Rollen - das Bundesverkehrsministerium setzt aber auf wachsende Beteiligung. Knapp vier Monate nach dem Start sind vier überlange Lkw unterwegs, sieben weitere sind gemeldet, wie nach einem Treffen mit Speditionen, Ländervertretern und Verbänden am Donnerstag in Berlin mitgeteilt wurde. Angepeilt wird, dass einmal 400 überlange Lastwagen auf den Straßen sind, für die geplante wissenschaftliche Begleitung sollen es 50 bis 100 sein. Seit 1. Januar sind Transporter erlaubt, die bis zu 25,25 Meter lang sind und damit 6,50 Meter länger als sonst zulässig - allerdings nur auf bestimmten Strecken.
Der Parlamentarische Staatssekretär Andreas Scheuer (CSU) als Koordinator sagte, erste Praxiserfahrungen seien positiv. Über den Sommer dürften weitere Fahrzeuge hinzukommen. "Ich glaube, dass die Vorteile unbestritten sind." An dem auf fünf Jahre angelegten Test beteiligen sich Bayern, Hamburg, Hessen, Sachsen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen. Scheuer sagte, es gelte nun, auch Zufahrtstraßen etwa in Industriegebiete schneller zu genehmigen, die noch nicht im erlaubten Netz sind. In Hamburg solle etwa das gesamte Hafengebiet hinzukommen. Die Tür für andere Bundesländer sei offen.
Die Spedition Ansorge aus Bayern, die als erstes Unternehmen seit Februar zwei Riesenlaster fährt, zeigte sich "sehr zufrieden" mit den Erfahrungen. Mit gleichem Spritverbrauch sei mehr Masse transportiert worden, der Ausstoß klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) sei stark reduziert worden. Insgesamt sind bisher sechs Speditionen angemeldet.
Die SPD und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) forderten ein Ende des Tests. "Die geringe Teilnahmebereitschaft der Speditionen an dem Feldversuch beweist, dass er unnötig ist", sagte der VCD-Vorsitzende Michael Ziesak. SPD und Grüne wollen den Versuch noch per Verfassungsklage stoppen. Scheuer verwies darauf, dass interessierte Spediteure auch deswegen vorerst zögerten. (dpa)
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(Foto: Jürgen Schwarz/ddp/dapd)
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