Bosch
E-Call für Motorradfahrer
Das CCU kann mit der OBD-Schnittstelle verbunden werden
Ein automatisches E-Call-Notrufsystem für Motoräder stellt der Zulieferer Bosch auf der EICMA in Mailand vor. Die sogenannte "Connectivity Control Unit (CCU)" ist mit der OBD-Schnittstelle des Fahrzeugs verbunden und kann so die Betriebsdaten des Bikes erfassen. Deuten diese auf einen Unfall hin, wird automatisch per Mobilfunk ein Notruf abgesetzt. Dabei werden dank eines integrierten GPS-Moduls auch die Positionsdaten übermittelt.
Die kleine Box kann aber noch mehr. Denkbar ist unter anderem ein Pannen-Notruf, bei dem die Einträge aus dem Fehlerspeicher des Fahrzeugs übermittelt werden. Eine Ortung des Bikes, etwa im Fall eines Diebstahls, ist genauso möglich wie eine Fernabfrage bestimmter Daten, etwa zum Tankfüllstand. Nicht zuletzt könnte die CCU dem Fahrer auch beim Erstellen von Tour-Protokollen helfen und etwa Routen und Zeiten aufzeichnen.
Welche Dienste freigeschaltet werden, liegt aber letztlich in den Händen der Motorradhersteller. Diese können die Technik nun auf der Mailänder Motorradmesse in Augenschein nehmen. Ein erster Hersteller will das System bereits in Kürze einführen.
Während E-Call bei Pkw bereits weit verbreitet ist, ist der automatisierte Notruf für Motorräder noch etwas Neues. Bislang gab es die Technik lediglich zur Nachrüstung. Das „Schuberth Rider E-Call“ genannte Gerät, ebenfalls unter Teilnahme von Bosch entwickelt, ist jedoch Anfang des Jahres vom Markt genommen worden. Offenbar war es zu häufigen Fehlalarmen gekommen. (dpa)
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(Foto: Bosch)
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