13.01.2023Fachartikel
Belastungsprofil auf eine Zahnstangenhydrolenkung eines Pkws im Fahrbetrieb zur Beurteilung von Instandsetzungsnotwendigkeiten nach einem Unfall
Dieser Aufsatz basiert auf einer Bachelorarbeit des Erstautors, vorgelegt an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfsburg, Fakultät Fahrzeugtechnik. In Untersuchungen wurde eruiert, mit welchen Kräften eine hydraulische Zahnstangenlenkung in einem Pkw bei verschiedenen Szenarien belastet wird und bis zu welchem Belastungspunkt sie diesen Kräften standhält. Hintergrund war die Beurteilung von Schadenfällen im alltäglichen Aufgabenbereich des Unfallrekonstrukteurs und Kfz-Sachverständigen. Im Speziellen sollte herausgefunden werden, in welchem Ausmaß eine Überbelastung der Lenkung vorlag und ob Instandsetzungsarbeiten wirklich notwendig sind. Zu diesem Zweck wurde ein Versuchsfahrzeug mit Messtechnik versehen und verschiedenen Fahr- und Crashversuchen unterzogen. Zusätzlich wurden vor und nach den Versuchsreihen Achsvermessungen durchgeführt sowie das Lenkgetriebe am Ende komplett demontiert und zerstörungsfrei untersucht. Desweiteren wurde die umfangreiche Datenbank von CTS sowie Schimmelpfennig + Becke verwendet, um die Belastungen mit vergleichbaren Fällen abzugleichen.Es zeigte sich, dass eine Beurteilung sowohl auf Basis sichtbarer äußerer Schäden der Bauteile, als auch über den mehrheitlich zitierten Indikator für Überbelastungen der Achsvermessung, keine zuverlässige Aussage über die Höhe der eingeleiteten Kräfte darstellt. In der vorliegenden Arbeit gelang es in einem alltäglichen Missbrauchsfall, die Sicherheitsgrenze des Lenkungssystems zu überschreiten, ohne hierbei darauf hindeutende Schäden an der Felge zu verursachen. Des Weiteren konnten durch einen Crashversuch Schäden produziert werden, die einen Austausch plausibel wirken ließen, die Achsvermessung verblieb hierbei jedoch unauffällig. Zudem konnte festgestellt werden, dass vor dem Entstehen sicherheitsrelevanter Schäden am Lenkgetriebe, mit starken äußerlich sichtbaren Schäden an schwächer konstruierten Bauteilen zu rechnen ist.
Ausgabe, Nr, Seite: 1/2023
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