Allianz-Studie
Fahrassistenten können falsches Sicherheitsgefühl erzeugen
Manche Fahrer verlassen sich zu sehr auf moderne Fahrerassistenz-Systeme.
Moderne Fahrassistenzsysteme im Auto geben nach einer Untersuchung der Allianz vielen Fahrern ein trügerisches Gefühl der Sicherheit. In einer repräsentativen Befragung von 1.202 Autofahrerinnen und Autofahrern glaubten demnach 13 Prozent, dass das Telefonierverbot bei Nutzung fortgeschrittener "Level 2"-Fahrassistenzsysteme wie Spurhalte-, Stau- und Bremsassistent nicht gilt. Ebenso viele waren demnach der Meinung, dass sie bei Nutzung dieser Fahrassistenten beide Hände länger vom Steuer nehmen dürften, wie die Allianz Versicherungs-AG in München am Dienstag mitteilte.
Sieben Prozent waren ferner der Meinung, dass die Promilleregel in Autos mit fortgeschrittener Fahrassistenz nur bedingt gilt, gleich viele halten Kurzschlaf für erlaubt. "Botschaften über neue Fahrzeugtechnik erzeugen oft falsche Erwartungen", kommentierte Jörg Kubitzki, Sicherheitsforscher im Allianz Zentrum für Technik.
Die Allianz hatte im März bereits eine Studie zur Ablenkung am Steuer publiziert. Ihr zufolge sind viele Fahrerinnen und Fahrer am Steuer nicht bei der Sache, weil sie mit Mobiltelefon, Bordcomputer oder anderer Elektronik beschäftigt sind.
Die fortgeschrittenen Fahrassistenzsysteme dienen zwar der Sicherheit, können demnach aber ebenfalls den unerwünschten Nebeneffekt haben, dass sich Fahrer oder Fahrerin nicht mehr auf den Verkehr konzentrieren. "Das Bild von der Zukunft des Verkehrs in automatisiert fahrenden Fahrzeugen bewirkt leider auch, dass viele die aktuelle Assistenztechnik überschätzen", sagte Kubitzki.
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(Foto: Volvo)
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