HTW Dresden
Abschiedskolloquium für Prof. Florian Kramer
Bewegender Abschied: Prof. Florian Kramer ist bald Hochschul-Ruheständler, bleibt aber der Branche erhalten.
Im Kreise von Familienmitgliedern, Freunden, Studenten, Kollegen und beruflichen Weggefährten, hat am vergangenen Samstag im Hörsaal der HTW in Dresden ein Abschiedskolloquium für Prof. Dr.-Ing. Florian Kramer stattgefunden. Das Kolloquium fiel genau auf den 65. Geburtstag des künftigen Hochschul-Ruheständlers, der der Branche aber nicht gänzlich den Rücken kehrt.
Im letzten Interview mit VKU (Heft 7/8) äußerte sich Kramer bereits zu seinen neuen Betätigungsfeldern: "Auf die Gefahr hin, dass meinem Zeitmanagement wenig Vertrauen entgegengebracht wird, werde ich noch einige offen gebliebene, fachliche Themen, die mir wichtig erscheinen, vorantreiben und zum Abschluss bringen, z.B. in den Bereichen der Unfallmechanik (Stoßrechnung), der Biomechanik (Möglichkeiten des Geschwindigkeitsangleichs, Schutzkriterien für HWS-Distorsionen) und der Unfallvermeidung (Virtueller Greifreflex und kooperatives Verkehrsverhalten). Es werden sich aber auch neue, interessante Fragestellungen auftun, die ich innerhalb meines Ingenieurbüros SAFE bearbeiten werde. Daneben freue ich mich auf eine intensivere Beziehung zu meiner riesig großen Familie, auf aktives und passives Musizieren und werde mich nach einer allzu langen Pause wieder meiner wirklichen Leidenschaft, dem Motorfliegen, zuwenden."
In einer teilweise sehr emotionalen Verabschiedungsrede dankte der Jubilar mit einzelnen Erinnerungen vielen Anwesenden persönlich, die ihn auf seinem Weg begleiteten und um manche Erfahrung und Sichtweise reicher machten. Zahlreiche Berufskollegen ehrten Kramer in Kurzreferaten und warfen Ihrerseits einen Blick zurück auf gemeinsame Erlebnisse, Projekte oder Branchenthemen. Unter den Referenten: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Kramer, Prof. Dipl.-Ing. Dietmar Otte (Unfallforschung MH Hannover), Dipl.-Ing. Gerhard Lutter (ISI Berlin), Dr.-Ing. Arne Kühnel, Prof. Dipl.-Ing. André Seeck (BaSt), Dipl.-Ing. Karl-Heinz Baumann (Daimler AG), Dr.-Ing. Anton Brunner, Dipl.-Ing. Jörg Ahlgrimm (Dekra), Dr.-Ing. Gyula Köfalvi (IbB Ungarn), Dr.-Ing. Tibor Kubjatko (Zilinka), Dr.-Ing. Martin Hönig (Technometra Prag), Dr.-Ing. Michael Weyde (Unfallforschung Berlin) und Prof. Dr.-Ing. Gustav Kasanicky (Universität Zilina, Institut für Gerichtsingenieurwesen).
Seine Lehrtätigkeit in Sachsen (und sein persönlicher Beitrag zum Aufbau Ost) startete der gebürtige Nordhalbener 1992 als Lehrbeauftragter für passive Sicherheit von Kraftfahrzeugen an der TU Dresden und wurde im Jahr 2003 an die HTW Dresden für die Professur Kraftfahrzeugsicherheit und Unfallanalytik berufen. Seine Forschungsaktivitäten beschränkte Kramer nicht nur auf die Entwicklung, Auslegung und Bewertung von Sicherheitsmaßnahmen für die Automobilindustrie, sondern konnte sie erweitern auf Lösungen von Problemstellungen aus der Luftfahrt. Zudem erarbeitet er Gutachten zur Rekonstruktion von Straßenverkehrsunfällen, deren Erkenntnisse unmittelbar in die Lehre einfließen. Neben vielen Veröffentlichungen zu Themen der Fahrzeugsicherheit, Biomechanik, Schutzwirkung von Sicherheitsmaßnahmen und deren Bewertung ist er zugleich Herausgeber des Standardwerkes "Passive Sicherheit von Kraftfahrzeugen". (ts)
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(Foto: Thomas Seidenstücker/VKU)
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