07.12.2011
   

Allianz Zentrum für Technik

Ablenkung im Auto Hauptunfallursache

Ablenkung und Unaufmerksamkeit sind die Ursache von nachweislich bis zu 40 Prozent aller Verkehrsunfälle.

Das Aufheben einer brennenden Zigarette während der Autofahrt durch den Fahrer oder das sich Umdrehen zu den Kindern, aber auch das Bedienen des Handys sind unter anderen die Situationen, die oft für den Verkehrsunfall verantwortlich sind, über den dann die Lokalpresse berichtet. Das Allianz Zentrum für Technik AZT kommt in einer aktuellen Studie zu dem Schluss, dass Ablenkung mit zehn Prozent und Unaufmerksamkeit mit 20 Prozent bis 30 Prozent die Ursachen von nachweislich bis zu 40 Prozent aller Verkehrsunfälle sind und eines der Erklärungsmuster für die in Deutschland derzeit wieder steigende Zahl an Verkehrstoten und Schwerverletzten darstellen. Die Dunkelziffer soll noch weit höher liegen.

Die Unkonzentriertheit im Verkehrsgeschehen, so AZT-Leiter Christoph Lauterwasser, ist übrigens unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft zu beobachten. Zu den "Klassikern" wie das Greifen nach der brennenden Zigarette oder das Durchsuchen von Unterlagen während der Fahrt gesellten sich heute zunehmend das Bedienen von Unterhaltungselektronik (MP3-Player), das Empfangen und Versenden von E-Mails und SMS oder der Konsum heißer Getränke aus dem Pappbecher.

Lauterwasser: "Während rund eines Fünftels der Fahrzeit verrichtet der Fahrer Nebentätigkeiten." Entscheidend für verkehrsgerechtes Verhalten oder das angemessene Reagieren in Notsituationen sei aber die volle Konzentration auf Verkehr und Fahraufgabe. Der Forscher räumte ein, dass es den idealen Autofahrer allerdings nicht gebe; es liege in der Natur des Menschen, sich während der Fahrt mit anderen Gedanken zu befassen, Dinge zu planen oder Stress aufzubauen. Darüber hinaus gebe es das Phänomen, dass viele Autofahrer zwar eine Notsituation physisch erblickten, aber dennoch nicht reagierten - weil sie die Situation wegen der Ablenkung nicht realisiert haben.

"Es gibt eine große Fülle an Ablenkungen, die auch gerne angenommen werden, um etwa eine monotone Autofahrt angenehmer zu gestalten", so der Allianzmann weiter. Dazu komme, dass die Bedienung heutiger moderner Automobile immer komplexer und anspruchsvoller werde, was weiter vom Verkehrsgeschehen ablenke. Hier seien die Autohersteller gefordert, nicht nur mit Unfall-verhindernden Assistenzsystemen (Spurwechselassistent, Müdigkeitsassistent, Kollisionserkennung) aufzuwarten, sondern die Bedienbarkeit der Autos zu verbessern. (mid/dv)


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