Bund hält an Lang-Lkw fest
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer will das Projekt "Gigaliner" nicht aufgeben.
Trotz des drohenden Ausstiegs Schleswig-Holsteins aus dem Feldversuch mit Lang-Lkw ("Gigaliner") will Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CDU) das Projekt nicht aufgeben. "Für uns gelten die gemeldeten Strecken", sagte Ramsauers Sprecher am Mittwoch in Berlin. Wenn es in Schleswig-Holstein einen neuen politischen Willen gebe, sei das Land aufgefordert zu erklären, warum man aussteigen wolle. Die künftige Koalition aus SPD, Grünen und SSW plant dies. Der Versuch leidet unter einer stetig abnehmenden Zahl an Ländern, die mitmachen, und damit an einem fehlenden zusammenhängendem Streckennetz.
Im Koalitionsvertrag des geplanten Dreier-Bündnisses in Kiel heißt es: "Der Einsatz von Lang-LKW, sogenannter Gigaliner, wird von uns abgelehnt. Darum wird sich Schleswig-Holstein aus dem Feldversuch Lang-Lkw zurückziehen."
Seit dem 1. Januar sind auf ausgewählten Strecken Transporter erlaubt, die um bis zu 6,50 Meter länger sein dürfen als bisher. An dem auf fünf Jahre angelegten Versuch mit bis zu 25,25 Meter langen Lkw beteiligen sich aber nur Bayern, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen. Zwei Lang-Lkw können die Fracht von drei Lastwagen transportieren. Ramsauers Sprecher betonte, man dürfe vor dem zunehmenden Wachstum des Güterverkehrs die Augen nicht verschließen und müsse daher diese Option eingehend prüfen.
Unter der CDU/FDP-Regierung in Kiel hatte auch Schleswig-Holstein Strecken gemeldet, dies steht aber nun auf der Kippe. Insgesamt sind nach Angaben von Ramsauers Sprecher erst 13 Lang-Lkw in Deutschland unterwegs. "Es ist klar, dass die Fahrzeuge nicht auf Knopfdruck bereit stehen", betonte er. Man hätte sich natürlich mehr Fahrzeuge zum jetzigen Zeitpunkt gewünscht. Die Zahl nehme aber zu. "Langsam aber stetig", betonte Ramsauers Sprecher. SPD und Grüne wollen den Feldversuch per Verfassungsklage stoppen. (dpa)
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(Foto: Jürgen Schwarz/ddp/dapd)
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